Langenselbold wird für den Notfall gerüstet Neue Warnsirene am Lindenplatz

Hoch hinaus: Das Anbringen der Sirenen am Mastende erfordert starke Nerven und vor allem Schwindelfreiheit.

Langenselbold – Bald schon wird die Gründaustadt in Sachen analoge Warnsysteme auf dem neusten Stand sein. Mit der Montage einer 1,5 Meter hohen Sirene an einem 16,5 Meter hohen Mast am Lindenplatz ist ein erster Schritt getan. „Der Bestand an Sirenen ist in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen, da kein Bedarf war. Mit der Nuklearkatastrophe von Fukushima wurde das Thema aber wieder aufgenommen“, geht Benjamin Schaaf, Erster Stadtrat, im Gespräch mit unserer Zeitung auf die Hintergründe ein. Bereits vor einiger Zeit wurden in Langenselbold entsprechende Mittel für die Beschaffung eingestellt. „Das Ganze erforderte viel Zeit, da die Technik erst einmal beschafft werden muss“, erläutert Schaaf. Um die optimalen Standorte zu ermitteln, war eine mobile Bevölkerungswarnanlage im Einsatz. Anhand von Probealarmen an verschiedenen Stellen wurde ein Beschallungskonzept erstellt und die Standorte der Sirenen, insgesamt neun, festgelegt. So wurde bereits auf dem Dach der Mädchenschule eine weitere Sirene mit der neuesten Technik nachgerüstet. Weitere Dachmontagen sind am Bahnhof, an der Weinbergschule und am Schloss geplant. Eine Seitenwandmontage soll an der Feuerwehr erfolgen.

Weitere Mastmontagen kommen dann am Bauhof, am Aldi-Zentrallager im Gewerbegebiet und bei den Baumwieserhöfen. „Wir haben die Platzierungen so geplant, dass sie am wenigsten stören“, betont Schaaf. Bis Ende des Jahres, spätestens im ersten Quartal 2023, sollen alle Anlagen installiert sein.

Aktuell belaufen sich die Kosten auf insgesamt 109 000 Euro. Für die Anlage am Lindenplatz erhielt die Stadt vom Land Hessen einen Förderbescheid über 15 000 Euro. Schaaf rechnet mit einem Endbetrag von 150 000 Euro für alle Anlagen.

Für die Bereitstellung des Mastes, der Technik und des Anschlusses am Lindenplatz war die Firma Hörmann Warnsysteme beauftragt. Die Vorarbeiteten leistete das Bauamt mit Unterstützung der Brandschutzabteilung der Feuerwehr, die auch mit dem Katastrophenschutz betraut ist und die Installation der Anlagen mit geplant hat.

Bei der Montage am Lindenplatz kam die Drehleiter sowie das neue Katastrophenfahrzeug vom Land Hessen zum Einsatz. So konnte die Montage zu einem kleinen Tarif erfolgen, freut sich Schaaf.  
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