Anschaffung zunächst vertagt / Rot-Grün will erst prüfen Parkstationen für E-Scooter

Mangels adäquater Parkstation nutzt mancher E-Scooter-Besitzer die Abstellgelegenheiten für Räder am Bahnhof, um seinen fahrbaren Untersatz anzuschließen. Foto: axel häsler

Langenselbold – Die CDU möchte etwas für junge Selbolder tun. Dies hatte der neue und mit 20 Jahren selbst noch junge Vorsitzende Florian Gibbe in einem Gespräch mit unserer Zeitung hervorgehoben. Und genau in diese Richtung zielte der Antrag der Christdemokraten, zwei Parkstationen für je fünf E-Scooter anzuschaffen und dafür 2000 Euro in den vermutlich im Februar zu beschließenden Etat 2022 einzustellen.

Da die CDU-Fraktion laut Gibbe auch die Pendler unterstützen wolle, sollte eine der Stationen am Bahnhof aufgestellt werden. Für den zweiten Standort fiel die Wahl auf das Sportzentrum an der Niedergründauer Straße, zu dem insbesondere viele Jugendliche fahren. Bisher gibt es in Selbold noch keine Parkstationen für E-Scooter. Notgedrungen nutzt zurzeit mancher Fahrer deshalb beispielsweise am Langenselbolder Bahnhof die für Fahrräder gedachten Abstellvorrichtungen, um seinen E-Scooter abschließen zu können. Diesen Mangel an der notwendigen Infrastruktur will die CDU mit ihrem Antrag beseitigen.

„E-Scooter werden gerade von jungen Menschen genutzt. Sie bieten eine idealen Alternative zum Mofa und sind relativ kostengünstig. Wenn wir also die Infrastruktur für E-Scooter ausbauen, dann stärken wir auch ein Stück weit die persönliche Mobilität der jungen Generation“, begründete der CDU-Chef zudem die Beschlussvorlage seiner Fraktion.

SPD und Grüne begrüßten, so Ralf Hesseling (SPD), grundsätzlich die Idee, Parkstationen für E-Scooter anzuschaffen und zu installieren. Allerdings möchte Rot-Grün zunächst prüfen, „ob und wenn ja, an welchen Stellen es im Stadtgebiet sinnvoll ist, Parkstationen für E-Roller zu errichten“. Auch soll nach Ansicht von Rot-Grün erst geklärt werden, welche Produkte und Ausführungen für den jeweiligen Standort überhaupt in Frage kämen. Die CDU hatte sich in ihrem Antrag bereits auf die Firma Klemmtec und Parkstationen zum Aufdübeln festgelegt.

Da der Aufwand für die Vorplanungen beim Änderungsantrag von SPD und Grünen umfangreicher ist und sie sich auch nicht auf zwei Stationen festgelegt haben, verdoppelten sie die vorgesehenen finanziellen Mittel gegenüber dem CDU-Antrag auf 4000 Euro.

Das überzeugte allerdings weder die Christdemokraten noch FDP und Freie Wähler, die gegen den Änderungsantrag votierten, der mit der knappen rot-grünen Mehrheit von 18:17 jedoch angenommen wurde. Insbesondere die CDU wollte eine schnelle Lösung, sprich eine baldige Anschaffung und Installation der Parkstationen. Beim verabschiedeten Beschluss handelt es sich zunächst um einen Prüfauftrag mit dann längerer Vorplanung.
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