Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Clara Astner haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, in Zusammenarbeit mit der städtischen Seniorenberatung Handy- und Tabletkurse für ältere Menschen anzubieten. „Wir versuchen, uns sozial zu engagieren und freuen uns, dass das jetzt wieder uneingeschränkt möglich ist“, so Astner. Nach mehr als zweijähriger Corona-Zwangspause wird der Handy- und Tablet-Treff nun wieder alle zwei Monate für zwei Schulstunden angeboten. Am vergangenen Mittwoch ließen sich insgesamt drei ältere Damen und ein älterer Herr erklären, was man mit einem Smartphone – außer telefonieren – noch machen kann.
Nachgefragt wurden vor allem weitere Kommunikationsmöglichkeiten in sozialen Netzwerken und per E-Mail sowie der Zugang zur Internetrecherche. „Ich habe jetzt keine Angst mehr, dass ich irgendetwas aus Versehen wegdrücke und es dann komplett gelöscht ist. Ich habe hier erfahren, dass das gar nicht so schnell geht“, freut sich Gerda Reinstädt, die das Angebot an diesem Mittwoch bereits zum wiederholten Male wahrgenommen hat.
„Man sollte sich eigentlich jeden Tag eine halbe Stunde mit dem Smartphone beschäftigen, damit man ein Gefühl dafür bekommt. In unserer Generation ist das ganz normal“, rät Hanna Metzler als Digital Native der Seniorin. „Ich möchte helfen, dass andere Leute Erfahrungen mit dem Smartphone machen können“, begründet Nils Kemmerer seine Motivation. „Jeder kann älteren Menschen helfen. Ich finde soziales Engagement wichtig“, betont Schulsprecher Luca Förtig, der ebenfalls an diesem Kurs teilnimmt.
Auch wenn der nächste Termin des Handykurses für Senioren erst am Mittwoch, 29. Juni, stattfindet, bleiben die Schüler bis dahin keineswegs untätig. Nachdem Kerstin Hubmann ihre Gruppe verlassen hat, gibt Clara Astner den jungen Leuten weitere Aufgaben. Die Stunde muss evaluiert werden. Auf blauen und roten Kartonkärtchen sollen die Schüler aufschreiben, welche Fragen sie beantworten beziehungsweise nicht beantworten konnten. Die Ergebnisse sollen zur Vorbereitung des nächsten Handytreffs Ende Juni genutzt werden, informiert Astner. Wichtig seien jedoch nicht nur technische Fragen, sondern vor allem auch der soziale Umgang, wie die Kommunikation mit Vertretern der älteren Generation funktioniert habe, unterstreicht die Lehrerin und verrät eine wesentliche Schülerrückmeldung: „Man hat mehr Geduld, wenn man fremden Personen etwas beibringt statt in der eigenen Familie“ seien sich die Kursteilnehmer einig.
Auch die städtische Seniorenberaterin Corinne Stuttmann freut sich, dass die Kooperation mit der Kollwitzschule nach der langen Corona-Pause nun wieder möglich ist. Unter z 06184 802403 bietet sie weitere Informationen zum Handy- und Tablet-Treff an.
cra