Marie Scherer wurde zum „Lehrling des Monats“ gekürt Traumberuf gefunden

Freudestrahlend nimmt Friseurin Marie Scherer die Auszeichnung als „Lehrling des Monats“ von Joachim Wagner, stellvertretender Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden, entgegen.

Ronneburg – „Eigentlich wollte ich Gebärdendolmetscherin werden“, erzählt Marie Scherer bei einem Pressetermin in ihrem Ausbildungsbetrieb. Der Termin dreht sich heute nur um sie, denn die Friseurin wurde von der Handwerkskammer Wiesbaden zum Lehrling des Monats Juli gekürt.

Um ihr die Urkunde zu überreichen, ist Kammervizepräsident Joachim Wagner aus Wiesbaden nach Ronneburg zum Friseursalon „Hair by Specht“ angereist. Betriebsinhaber können Auszubildende ab dem zweiten Lehrjahr zum „Lehrling des Monats“ vorschlagen. In einer kurzen Ansprache zählt Wagner die Gründe auf, weshalb gerade die 19-Jährige unter 27 000 Betrieben mit rund 8700 Auszubildenden aus 130 verschiedenen Berufen, die zum Kammerbezirk zählen, ausgewählt wurde.

Neben mindestens guten schulischen Leistungen und fachlicher Kompetenz müssen die Auszubildenden weitere Besonderheiten und Eigenschaften wie Verantwortungsgefühl und Zuverlässigkeit sowie Zusatzqualifikationen vorweisen können. Marie Scherer hat aber auch aus einem anderen Grund die Handwerkskammer Wiesbaden beeindruckt. „Während der Ausbildung musste sie den Betrieb wechseln und hat einen großen Rückstand innerhalb kurzer Zeit aufgeholt“, bemerkt Wagner anerkennend. Die Zwischenprüfung meisterte Scherer als Zweitbeste und erwarb als eine der Jüngsten die Zusatzqualifikation „Master of Color“, die eigentlich nur ausgebildete Friseure mit hohen Qualifikationen erhalten.

„Ich bin ein kreativer Mensch und wollte mich in dem Bereich auch austoben“, sagt Scherer. Nach zwei Praktika in Friseursalons stand ihre berufliche Zukunft fest.

„Ich arbeite gerne mit Menschen, habe gerne Kundenkontakt und bei den vielen Farben und Schnitten kann man richtig kreativ sein und werden.“ Ihre Ausbildung begann bei einer Friseurkette in Maintal. „Der Betrieb ging insolvent, das war Ende des ersten Lehrjahres. Da ging es mir nicht so gut.“

Hilfesuchend wandte sie sich an ihren Berufsschullehrer, der sie kurzerhand an Friseurmeister Dirk Specht weiterempfahl. „Ich fing zum zweiten Lehrjahr in Ronneburg an und hier hat das Lernen auch erst richtig angefangen“, sagt Scherer mit einem Strahlen im Gesicht.

Eifrig bereitete sie sich zu Hause auf die Prüfungen vor, holte den verpassten Stoff in kurzer Zeit nach und absolvierte alle praktischen Weiterbildungsmaßnahmen, die sie wahrnehmen konnte. Im Salon selber macht sie am liebsten Strähnen und Balayage, eine bestimmte Färbetechnik Da Scherer vor allem von den Farben begeistert ist, meldete sie ihr Lehrmeister für die Fachqualifikation „Master of Color“ an. „Das ist eine intensive Schulung, in der es um die Farbwelt geht und man komplett im Färben ausgebildet wird“, erläutert Scherer. Dass sie als Auszubildende des Monats ausgezeichnet wurde, macht sie selbstverständlich sehr stolz.

Mittlerweile hat sie ihre Gesellenprüfung bestanden und wurde von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen. Die Aufforderung von Wagner, sich innerhalb des Berufes weiterzubilden, hat sie vor zu befolgen. „Dass ich meinen Meister irgendwann mache, ist nicht ausgeschlossen und wer weiß, was dann noch kommt.“
 par