Rodenbacher Jugendplenum Wünsche und Anregungen

Bürgermeister Klaus Schejna gibt sich im Gespräch mit den Jugendlichen zuversichtlich, einige Wünsche erfüllen zu können. Foto: per bergmann

Rodenbach – Zuletzt konnte das Kinder- und Jugendplenum nur digital stattfinden. Nun ist das Angebot zur politischen Teilhabe junger Menschen zurück im Jugendtreff Cassio. Im persönlichen Gespräch mit Bürgermeister Klaus Schejna äußerten die Jugendlichen Wünsche und Anregungen.

In der Regel findet das Jugendplenum zweimal pro Jahr statt. Die letzte Gesprächsrunde mit Bürgermeister Schejna musste allerdings online stattfinden, der Live-Stream von damals steht immer noch auf Instagram zur Verfügung. Mehr als 100  Zuschauer hatte die digitale Ausgabe des Plenums.

Platz für so viele Gäste bietet der Treffpunkt für Jugendliche an der Hanauer Landstraße, der frisch renoviert und mit einer neuen Küche ausgestattet wurde, nicht. Bei der Rückkehr der Veranstaltung ins Cassio nahmen lediglich rund zehn Jugendliche teil. Julika Becker und André Keheggi von der Jugendarbeit sind dennoch froh, dass es für die Jugend wieder Politik zum Anfassen gibt.

Beim Austausch von Angesicht zu Angesicht komme für die Jugendlichen mehr rum. „Im persönlichen Gespräch nutzen sie eher die Möglichkeit, ihre Wünsche zu äußern“, beobachtet Keheggi. Der direkte Kontakt sei eine Grundlage dafür, dass sich politisches und gesellschaftliches Engagement überhaupt entwickelt.

Nach zwei Jahren Pause konnte Becker die Teilnehmer „wieder in echt“ begrüßen. Mehrere von ihnen waren zum ersten Mal beim Plenum dabei, ganz im Gegensatz zu Schejna. Der Rathauschef feiert im nächsten Jahr sein 20-jähriges Dienstjubiläum und hat die Veranstaltung von Anfang an begleitet. Viele der geäußerten Wünsche und Anregungen dürfte er nicht zum ersten Mal gehört haben.

An einer Pinnwand sammelte Becker die Wünsche der jungen, überwiegend männlichen Teilnehmer – vom neuen Playstation-Spiel Fifa22 bis zum guten alten Lagerfeuer mit Freunden. Wie fast überall, äußern junge Menschen auch in Rodenbach den Wunsch nach öffentlichen Plätzen, an denen sie sich gemeinsam aufhalten können. Der konkrete Wunsch nach einem Platz „mit Überdachung und Sitzgelegenheiten“ sei im Bereich des Festplatzes umsetzbar, erklärte Schejna, „das kriegen wir zusammen hin.“

Die von einigen Jugendlichen ersehnten Trainingsgeräte im Freien könnten ebenfalls in diesem Bereich installiert werden. Einem neuen Fußballplatz mit Kunstrasen musste er allerdings eine Absage erteilen, der sei „leider nicht finanzierbar“. Gemeinsame Aktivitäten wie einen Ausflug in eine Trampolinhalle oder einen Freizeitpark sowie der Wunsch, den Boxsack im Cassio wieder aufzuhängen, seien „auf jeden Fall machbar“, versprach der Bürgermeister.

Beim Plenum 2019 hatten sich einige Jugendliche die Renovierung ihres Jugendtreffs gewünscht. Diese Forderung wurde mittlerweile in die Tat umgesetzt. Neben der neuen Küche sieht es im Cassio insgesamt „wieder heller und einladender“ aus, findet Schejna. Die neue Küche werde in der bevorstehenden kalten Jahreszeit dafür genutzt, „um wieder gemeinsam zu kochen“, kündigte Becker an.

Die Rückkehr des Jugendplenums dürfte den Teilnehmern Mut gemacht haben, dass ihre Wünsche von Seiten der Politik wahrgenommen und vielleicht sogar umgesetzt werden. Dabei müssen sie mit ihren Anregungen nicht bis zum nächsten Plenum warten, das Team der Jugendarbeit sei „immer da und ansprechbar“.

Neben Becker und Keheggi zählen dazu Linus Henze, ein dualer Student im Bereich soziale Arbeit und Arthur Engels, eine zusätzliche Honorarkraft.
 pb