Verein hat eine Warteliste von einem Jahr für Gartenfreunde 100 Jahre Steinheimer Kleingärtner

Die Kleingärtner haben zwei große Insektenhotels für Wildbienen aufgestellt, wie Vorsitzender Andreas Lang und Schriftführerin Waldtraut Zirnite erläutern.

Hanau-Steinheim – Am vergangenen Wochenende konnte es endlich gefeiert werden, das 100-jährige Bestehen des Kleingärtnervereins Steinheim am Main – zwei Jahre nach dem eigentlichen Jubiläumsjahr. Corona ist es geschuldet, wie Schriftführerin Waltraut Zirnite und der Vorsitzende Andreas Lang hervorheben. 179 Parzellen gibt es in der Kleingartenanlage an der Otto-Hahn-Straße.

„In den bis zu 300 Quadratmeter großen Parzellen muss mindestens 50 Prozent als gärtnerische Fläche für den Anbau von Obst und Gemüse genutzt werden“, weist Lang beim Rundgang darauf hin, dass es hierzu die klare Vorgabe des Bundeskleingartengesetz gebe. „Der Charakter der Kleingärten, die Eigenversorgung mit Obst und Gemüse, muss erhalten bleiben“, ergänzt Zirnite. Einen kleineren Teil der Parzelle dürfen die Pächter für ihre Freizeitgestaltung nutzten.

Allerdings muss man sich auch da an einige Regeln halten. Die Steinheimer Kleingärtner hatte Ende letzten Jahres eine neue Kleingartenordnung verabschiedet. „Hierin ist auch geregelt, wie groß ein mobiler Pool höchstens sein darf (maximal drei Meter Durchmesser), dass im PoolWasser keine Chemie sein darf und wie viel Spielgeräte (höchstens drei) in einem Kleingarten aufgestellt werden dürfen“, erläutert Waltraut Zirnite. In den vergangenen Jahren habe sich für die neuen Pächter, darunter junge Familien mit Kindern, bei der Nutzung der Kleingärten einiges geändert.

„In den letzten fünf Jahren vollziehen wir in der Anlage einen Generationenwechsel“, ergänzt Vorsitzender Lang. Es gebe nun mehr junge Familien, die die Kleingärten nutzen, die älteren Pächter hätten oftmals ihre Gärten abgegeben. Und die Nachfrage nach Parzellen ist groß. Lang: „Aktuell haben wir jedoch keine Kleingärten mehr frei, es gibt sogar eine Warteliste von einem Jahr.“

Für die Zukunft sieht sich der Kleingärtnerverein vom Rabenstein gut aufgestellt. Die Rabatten und Wege in der Anlagen sind tipp-topp gepflegt. In den nächsten Jahren soll der über 50 Jahre alte, umlaufende Maschendraht-Außenzaun – immerhin stolze 1000 Meter – in Eigenleistung durch einen grünen Doppelstabmattenzaun ersetzt werden, blicken Andreas Lang und Waltraut Zirnite in die Zukunft. „Und wir planen zudem, die Toilettenanlagen des ehemaligen Kleingartenvereins-Nord nach Sanierung wieder in Betrieb zu nehmen.“

Der Vorstand der Steinheimer Kleingärtner legt großen Wert auf Insektenschutz und Nachhaltigkeit. „Seit drei Jahren haben wir in unseren Reihen einen Hobbyimker mit zwölf Bienenvölkern“, erläutert Lang. Der Honig wird im Vereinsheim „Zur fidelen Trauerweide“ als „Steinheimer Gartenhonig“ verkauft. Zu Beginn des Jahres wurden auf der 57000 Quadratmeter großen Anlage außerdem zwei große Insektenhotels für diverse Wildbienenarten aufgestellt. „Auch hängen 33 Nistkästen, die wir mit Jugendlichen aus dem Verein säubern, an Vereinsbäumen“, sagt Lang.
 hoh