Fertigstellung für Ende 2023 angekündigt Bau der Seniorenwohnanlage

Die Baustelle für das Alten- und Pflegeheim auf dem Gelände Im Mühlfeld wird eingerichtet. In etwa einer Woche sollen die Bagger anrücken. Foto: holger hackendahl

Hanau-Klein-Auheim – Bis die Bagger anrollen, wird es noch einige Tage dauern. Die Vorboten indes sind unübersehbar: Seit kurzem wird die Baustelle für ein Projekt in Klein-Auheim eingerichtet, das zuvor für so viele Schlagzeilen gesorgt hatte, wie keines zuvor im Stadtteil. Nach etlichen Verzögerungen wird nun das Alten- und Pflegeheim Im Mühlfeld errichtet.

Die Arbeiter waren erst einmal damit beschäftigt, Halteverbotszonen einzurichten, Wegweiser anzubringen und den Bauzaun aufzustellen. Dann beginnen die Erdarbeiten. Die Baufirma Rudolph Bau GmbH aus Obertshausen errichtet die Seniorenanlage, die dann vom Caritas-Verband Offenbach betrieben wird. Dem Baustart vorausgegangen war im Spätherbst eine Kampfmittelsondierung. „Gefunden wurde nichts“, sagt Timo Büchse von Rudolph Bau.

Der Bau des Alten- und Pflegeheims hat eine lange Vorgeschichte. Vor mehr als 20 Jahren gab es erste Bestrebungen. Wiederholt wähnte man das Projekt auf der Zielgeraden. Doch die wurde immer länger. Vor knapp einem Jahr waren auf dem Bauplatz bereits Bäume gefällt worden. Dann wurde eilig ein symbolischer Spatenstich organisiert – kurz vor der OB- und der Kommunalwahl. Der für Sommer 2021 angekündigte Baustart verzögerte sich unter anderem, weil statische Berechnungen angepasst werden mussten.

Bei dem Projekt war die Stellplatzfrage nicht ohne Brisanz. Die Bauaufsicht habe sorgfältig die Planung der notwendigen Pkw-Stellplätze geprüft, „um eine Verschlechterung des Parkverkehrs und des Verkehrslärms im Baugebiet zu verhindern“, hieß es von der Stadt. Anwohner, die gegen das Projekt protestierten, hatten die Parkplatzsituation und die Verkehrsführung als Kritikpunkte angeführt.

Auf dem Gelände zwischen Mainzer Straße und Mainwiesen einsteht eine Anlage für betreutes Wohnen, pflegenahes Wohnen sowie Tagespflege. Erste Initiativen für eine Seniorenanlage gab es bereits Ende der 1990er Jahre. Nachdem das Projekt zunächst wieder versandete, wurde es 2014 reaktiviert. Das Gelände Im Mühlfeld wurde als Standort auserkoren. Nach Anwohner-Protesten musste die Standortsuche aber neu aufgerollt werden. Über 20 Standorte wurden geprüft – mit dem Ergebnis, dass am Ende der Standort beschlossen wurde, der zwischenzeitlich schon gefunden war: Eben jene städtische Freifläche Im Mühlfeld, die ursprünglich für eine Kita vorgesehen war, dafür aber nie benötigt wurde.

Im Mühlfeld entstehen 33 Wohnungen für Pflegewohnen mit Betreuungsgrundleistungen, zwei Wohneinheiten Kurzzeitwohnen/-pflege mit Betreuungsgrundleistungen, 15 Wohneinheiten Betreutes Wohnen sowie eine Tagespflege mit 16 Plätzen. Das innovative Wohn- und Pflegemodell soll laut Caritas-Verband den Bewohnern so viel selbstbestimmtes Leben wie möglich gewährleisten – und so viel passgenaue Unterstützung wie nötig. Die Angebote sollen sich der Pflegebedürftigkeit der Menschen anpassen, wodurch ein weiterer Umzug, etwa in ein Pflegeheim, vermieden oder zumindest hinausgezögert werden soll.

Im Stadtteil Klein-Auheim gibt es bislang noch kein Wohn- und Pflegeangebot für Senioren, obwohl dort nach Zahlen der Stadt 1500 Menschen leben, die älter als 65 Jahre sind.  
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