Erste Schönecker Sicherheitskonferenz ruft drei Arbeitsgruppen ins Leben Bürger können an AGs teilnehmen

Bei der Ersten Sicherheitskonferenz in Schöneck im Rahmen der Kompass-Initiative hielten sich die Vertreter von Polizei und der Gemeinde Schöneck noch die Waage. Bild: jürgen w. niehoff

Schöneck – Mit Durchführung der ersten Sicherheitskonferenz im Rahmen der landesweiten Sicherheitsinitiative Kompass ist ein erstes Etappenziel auf dem Weg zur offiziellen Verleihung des Sicherheitssiegels an die Gemeinde erreicht. Nachdem Anfang des Jahres ein Präventionsrat als erste Maßnahme hin zu einer sicheren Kommune installiert worden ist, trafen sich im Bürgertreff Kilianstädten Vertreter der Kommune, der Parteien, der örtlichen Verbände sowie der Polizei zur ersten Sicherheitskonferenz. Dabei wurden sowohl die polizeilichen Erhebungen der Sicherheitslage im Ort als auch das Ergebnis der Bürgerbefragung präsentiert. „Von der Statistik her betrachtet ist Schöneck eine recht sichere Gemeinde. Mit lediglich 275 Delikten im vergangenen Jahr gehört sie in unserem Präsidiumsbereich zu dem oberen Drittel der sicheren Kommunen“, begann der Leiter der Polizeistation Maintal Helmfried Deller seine Ausführungen.

Und auch die Verkehrsunfälle hätten sich im vergangenen Jahr mit 125 Vorfällen in Grenzen gehalten. Wobei die häufigste Unfallursache die Geschwindigkeitsüberschreitungen gewesen seien. „Kurz zusammengefasst: Es gab im vergangenen Jahr weder Schwerst-Kriminalität in Schöneck noch besondere Unfallschwerpunkte im Straßenverkehr“, schloss Deller seine Ausführungen. Auch Schönecks Fachbereichsleiter Ordnungswesen Mathias Laufer, zugleich Ansprechpartner im Rathaus für das Kompass-Programm, konnte Erfreuliches über die Bürgerbefragung berichten. 166 Bürger hätten ihm auf die Fragen nach den dringendsten Problemen in der Gemeinde, nach den Orten, an denen sie sich unsicher fühlten und nach dem Wunsch, was in der Gemeinde für die Sicherheit des Einzelnen getan werden müsse, geantwortet.

Dabei hätten sich die drei Bereiche „Verkehr“, „Sauberkeit/städtebauliche Gegebenheiten“ und „Angstorte/Beleuchtung/Befragung von Jugendlichen“ herausgeschält. Sie sollen nun im zweiten Schritt in speziell dafür zu gründenden Arbeitsgruppen vertieft werden. Einige Beispiele: im Verkehrsbereich wurde zu hohe Geschwindigkeit vor den Schulen, eine fehlende Ampel an der SKV-Turnhalle in Büdesheim und ein fehlender Fußgängerüberweg in der Uferstraße genannt; im Bereich „Angstorte“: Es fehlen Treffpunkte für Jugendliche, bemängelt werden zu geringe Beleuchtung am Bahnhof Büdesheim und eine angeblich erhöhte Drogenkriminalität. Im Bereich „Sauberkeit/städtebauliche Gegebenheiten“ wird unter anderem gefordert, keine weiteren Baugebiete zu erschließen, sondern stattdessen die bestehenden zu sanieren. Des Weiteren wurde von den Bürgern nach besseren Schutzmaßnahmen gegen Starkregenereignisse oder Toiletten auf den Spielplätzen sowie sicheren Abstellplätzen für Fahrräder gefragt.

Das allerdings sind nur Ausschnitte aus dem umfangreichen Tableau von Anregungen und Wünschen der Bürger. Ziel der ersten Sicherheitskonferenz war es nun zu den drei Bereichen Arbeitsgruppen zu bilden. Diese sehen sich dann die einzelnen Anregungen genauer an, eventuell auch bei Ortsbegehungen, und erarbeiten anschließend Lösungsmöglichkeiten. Zudem soll eine Priorisierung des ermittelten Sicherheitsbedarfes herausgearbeitet werden. Im Anschluss folgt dann eine zweite Sicherheitskonferenz, auf der die Umsetzung von mindestens drei Präventionsmaßnahmen beschlossen werden soll. Nach Anfertigung eines Sicherheitsberichtes durch die Polizei folgt sodann der Antrag auf Verleihung des Sicherheitssiegels. Der Präventionsrat soll anschließend dauerhaft zum festen Bestandteil der kommunalen Arbeit werden.

Laufer wies darauf hin, dass die Gemeinde Schöneck im Bereich Sicherheit in der Vergangenheit schon einiges geleistet habe. So sei die Ortspolizei verstärkt, an einigen Stellen für Verkehrsberuhigung gesorgt und den Bürgern in der Sprechstunde von Bürgermeisterin Conny Rück die Möglichkeiten zu Anregungen gegeben worden. Weil das Sicherheitsgefühl aber sehr subjektiv sei und von jedem anders empfunden werde, könnten möglicherweise am Ende nicht alle Wünsche erfüllt werden, darauf wies die stellvertretende Leiterin der Polizeidirektion Main-Kinzig, Kathi Klemann, abschließend hin.

Zu den Leitern der Gruppen wurden sodann noch die Mitarbeiter aus dem Rathaus – Mathias Laufer für „Verkehr“, Günter Rauch für „Städtebauliche Gegebenheiten“ und Amina Ben Aziza für „Angstorte“ bestimmt. Da die Gruppen jeweils mit bis zu zehn Personen besetzt sein sollen, zurzeit aber nur zwischen drei und vier Mitglieder zählen, können sich interessierte Bürger noch zur Teilnahme im Rathaus melden.
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