Lenni Vortisch ist Vorleser beim Rechtschreibwettbewerb „MKK schreibt!“ Fallstricke und Stolpersteine

Für das Lesen hatte der 13-jährige Lennart Vortisch schon immer eine Vorliebe. Jetzt darf er das Diktat beim diesjährigen Rechtschreibwettbewerb „MKK schreibt!“ vorlesen. Bild: jutta degen-peters

Hanau – Seinem großen Auftritt am 23. Mai beim Rechtschreibwettbewerb „MKK schreibt!“ sieht Lenni gelassen entgegen. Der 13-Jährige ist auch völlig cool, als er mit Mutter Sabine Gahle zum Interview in die Redaktion des HANAUER ANZEIGER kommt. Kein Wunder, denn der Karl-Rehbein-Schüler ist das Vorlesen vor Publikum gewöhnt. „Gelesen und geschrieben hab’ ich schon immer gern“, sagt er. Beim Schulwettbewerb der sechsten Klassen gewann er seinerzeit, als er für die wegen Heiserkeit verhinderte Klassenbeste nachrückte. Und auch beim Stadtentscheid schnitt er als Sieger ab.

Obendrein ist er ein guter Schüler. Lieblingsfächer sind eher Mathe und Physik als Deutsch. Da gefallen ihm Rechtschreibung und Aufsätze gut. „Aber Grammatik pauken liegt mir nicht so“, gibt er zu. Mit seinen Zeugnissen sind nicht nur die Eltern zufrieden. „Da ist schon mal ein Ausrutscher mit drin, eine Drei. Und eine Vier hatte ich auch schon mal – in Musik“, bekennt er zum Amüsement seiner Gesprächspartnerin.

Deshalb ist Lenni aber noch lange kein Stubenhocker. Er fährt „ziemlich viel Rad“, oft tourt er mit Freunden durch die Weltgeschichte. Außerdem macht er Ju-Jutsu und geht gerne schwimmen. Als Vorleser wurde er jetzt für den Rechtschreibwettbewerb in Großkrotzenburg ausgewählt, nachdem ihn sein Deutschlehrer angesprochen hatte, ob er sich nicht vorstellen könne, Schülern, Eltern, Lehrern und Journalisten, die ihre orthografischen Fähigkeiten austesten wollen, ein Diktat zu verlesen. „Eine ganz coole Sache“ sei das, findet Lenni.

Einen Tag nach dem Interview musste Lenni selbst ein Deutschdiktat schreiben. „’Dass’ und ‘das’ kommen da dran, auch Groß- und Kleinschreibung, Getrennt- und Zusammenschreibung.“ Da dürfte der Karl-Rehbein-Schüler über einigem grübeln, das am 23. Mai auch den Teilnehmern des Rechtschreibwettbewerbs bevorsteht. Denn dort sind die Diktate Jahr für Jahr mit allerhand kniffligen Fallstricken und Stolperstellen gespickt. Lenni ist also sehr gespannt, wie sich die „Großen“ anstellen.

Das Lesen hat dem 13-Jährigen schon immer gut gefallen. In der Familie ist allerdings nicht er der Vorleser, sondern die siebenjährige Schwester Luise, genannt Lui. Vielleicht ist sie es auch, die ihrem Bruder, Mutter Sabine und Vater Arne das Diktat vorliest, damit alle drei es ausprobieren können. Mutter Sabine hat – wie sie beim Gespräch mit dem HA berichtet – das Diktat nur kurz angelesen und bei den ersten zwei Sätzen schon ausgerufen: „Das ist ja der Hammer.“ Und das, obwohl die ganze Familie viel und gerne liest.

Bei Lenni (und der ganzen Familie) steht aktuell die mehrfach ausgezeichnete Autorin Ursula Poznanski hoch im Kurs. Ihre Jugendromane über Computer und Computerprogramme und Kinder, die sich in solchen Welten bewegen, findet er superspannend. „Erebos I“ und Teil zwei hat als letztes verschlungen. „Fünf Freunde“ oder „Die drei Fragezeichen“ kennt er natürlich auch. Aber das ist schon lange her.

„Was er total mochte“, fällt seiner Mutter zum Schluss noch ein, „sind Märchen“. Als die Klasse 6 einmal einen Aufsatz schrieb, bei dem sich jeder selbst ein eigenes Märchen ausdenken sollte, da gab es eine einzige Eins, und die hatte Lenni.

Den Wettbewerb „MKK schreibt!“ richtet der HANAUER ANZEIGER als regionale Tageszeitung seit der Premiere im Jahr 2018 aus. Unterstützt wird das Projekt von der Ursula-Berenbrok-Winterstein-Stiftung, der Stiftung Polytechnische Gesellschaft und dem Dudenverlag. Der Rechtschreibwettbewerb soll dazu beitragen, auf heitere und lehrreiche Weise Sprachkultur zu vermitteln und die Freude an der deutschen Sprache zu wecken. Im Mittelpunkt stehen die korrekte Orthografie und der Wortreichtum der Sprache. Zentrales Element des Wettbewerbs, an dem diesmal sechs Schulen aus dem ganzen Main-Kinzig-Kreis teilnehmen, ist ein eigens angefertigter Text mit regionalem Bezug. Gastgebende Schule ist das Franziskaner Gymnasium Kreuzburg. Dort treten Schüler, Eltern und Lehrer sowie eine Gruppe von Redakteurinnen und Redakteuren und Leserinnen und Leser des HA gegeneinander an. Teilnehmende Schulen sind: Hohe Landesschule, Otto-Hahn-Schule, Karl-Rehbein-Gymnasium (alle Hanau); Lichtenberg-Oberstufengymnasium; Heinrich-Böll-Schule (beide Bruchköbel); Franziskaner Gymnasium Kreuzburg (Großkrotzenburg). In der Jury, die die besten Diktate beurteilt, sitzen: der Autor Professor Roland Kaehlbrandt, Maximilian Bieri, neuer Bürgermeister der Stadt Hanau, Oliver Beddies von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, Dieter Dausien vom Buchladen am Freiheitsplatz, der Leiter des Kreuzburggymnasiums, Thomas Wolf und seine Stellvertreterin Andrea Dähn.  
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