Stadtkapelle stellt Oberbürgermeister Kaminsky neues Vereinskonzept vor Generationswechsel angestrebt

Saxofonist Helmut See und Johannes Nüßlein, Vorsitzender der Hanauer Stadtkapelle, zu Gast bei Oberbürgermeister Claus Kaminsky (von links).

Hanau – „Wir streben einen Generationswechsel an.“ Mit diesen klaren Worten hat der neue erste Vorsitzende Johannes Nüßlein im Gespräch mit Oberbürgermeister Claus Kaminsky das Konzept vorgestellt, mit dem die Stadtkapelle Hanau sich auf die Vereinszukunft vorbereitet. Mit der Wahl eines neuen, jüngeren Vorsitzenden sei ein erster wichtiger Schritt getan, der vorhergehende Amtsinhaber Martin Centner wolle künftig kürzertreten.

Um nachhaltig attraktiver für ein junges Publikum zu werden, setzt die Stadtkapelle Hanau zum einen auf eine Modernisierung des Programms und zum anderen auf engere Kooperationen mit Vereinen und Institutionen. „Unser Repertoire soll stärker als bisher aus Musik bestehen, die wirklich jeder kennt. Entsprechend prüfen wir gerade Notensätze von Disney-Liedern, aber auch Songs der 80er und 90er, um zu sehen, was für uns als Kapelle umsetzbar ist“, erklärt der Vorsitzende. „Allzu altbackene Musik fällt hingegen weg“, ergänzt Saxofonist Helmut See. Zeitgleich gebe es sehr gute Kontakte zum Blasorchester des TFC Steinheim. „Wir haben viele Überschneidungen und helfen uns gegenseitig aus, wenn bei Auftritten noch Bedarf an weiteren Musikern besteht“, so Nüßlein.

Besonders aussichtsreich könnte sich die Kooperation mit dem Haus der Musik in Steinheim entwickeln. „Unser Dirigent Gerhardt Bernath ist dort ab sofort Dozent und kann so ein wichtiges Bindeglied zwischen Kapelle und Nachwuchsmusikern werden“, sagt Nüßlein. Die Nachwuchsfindung sei – wie bei so vielen anderen städtischen Vereinen auch – eine schwierige Aufgabe, die Stadtkapelle bestehe derzeit aus rund 60 Prozent älteren Menschen. Erste gemeinsame Erfolge mit dem Haus der Musik gebe es unterdessen bereits. So sei eine Sonderaktion zum Familientag im Schloss Steinheim sehr gut angenommen worden, bei der Kinder durch gemeinsames Klopfen und Trommeln spielerisch an das Musikmachen herangeführt wurden.

OB Kaminsky beglückwünschte die beiden Vertreter der Stadtkapelle dazu, dass die Verjüngung an der Vereinsspitze gelungen ist. „Es ist ein sehr gutes und wichtiges Zeichen, dass Sie ein Augenmerk auf die Jugendarbeit legen. Auch kann ich Ihnen nur dazu gratulieren, dass Sie mit dem Haus der Musik kooperieren. Ich bin davon überzeugt, dass sich so das ein oder andere musikalische Jungtalent auch für ein Engagement in der Stadtkapelle begeistern lässt“, sagte Kaminsky.

Eine gegenseitige Unterstützung auf Vereinsebene sei sinnvoll und wichtig, wie Kaminsky betonte. Dies gelte umso mehr für Vereine mit einer langen Tradition, wie es bei der Stadtkapelle der Fall ist. Immerhin führen die Spuren der Stadtkapelle zurück bis ins Jahr 1924. „Unser 100-jähriges Jubiläum in zwei Jahren wollen wir in jedem Fall gebührend feiern“, erklärte Nüßlein.

Im Rahmen des Treffens überreichte Kaminsky den beiden Vertretern der Stadtkapelle zudem einen kleinen Obolus für die Vereinskasse.