„Kleiderstübchen“ ist zwei Monate nach seiner Eröffnung etabliert Kleidung und Essen für kleines Geld

Das Team um Gudrun Euler, Alexandra Huwe, Liane Kellner, Corinna Schwob und Erik Hessler (von links) engagiert sich im „Kleiderstübchen“.

Hanau-Steinheim – Die katholische Pfarrei St. Nikolaus setzt seit mehr als neun Wochen einen neuen Schwerpunkt in ihrer karitativen und sozialen Arbeit. Im „Jugendheim“, dem Gemeindezentrum an der Karlstraße, wurden zwei neue Angebote für Bürgerinnen und Bürger eingerichtet: Es sind das Ende September eröffnete „Kleiderstübchen“ sowie seit Kurzem zudem eine Ausgabestelle für Lebensmittel.

Das „Kleiderstübchen“, das an zwei Tagen wöchentlich in einem Gruppenraum im Erdgeschoss des Jugendheims öffnet, bietet als Kleiderkammer eine reichhaltige Auswahl gut erhaltener Kleidungsstücke sowie Schuhe – teilweise auch neu – für alle Altersgruppen an. „Aber es gibt bei uns nicht nur gebrauchte Kleidung, auch Haushaltswaren wie Geschirr, Spielzeug, Fahrradhelme oder einen Autositz für Kleinkinder, Bücher und CDs kann man bei uns zum günstigen Preis bekommen“, erzählt Liane Kellner, die zum Team des „Kleiderstübchens“ gehört. „Es ist die Weiterführung des ursprünglichen Lädchens der Ukrainehilfe“, erzählt die Steinheimerin, dass zum engeren Team bestehend aus Corinna Schwob (Leitung), Alexandra Huwe, Gudrun Euler, Liane Kellner und Erik Hessler zählen. Dem erweiterten Team, das dienstags von 10 bis 12 Uhr sowie donnerstags von 14 bis 16 Uhr seine Pforten öffnet, gehört Gemeindereferentin Inge Stöckel an.

Das Gros der im „Kleiderstübchen“ angebotenen Ware sind Textilien für Kinder und Erwachsene. Sie können aus einem breit gefächerten, nach Größen geordneten Sortiment für „kleines Geld“ von den Kunden erworben werden. „Von Mitbürgern erhalten wir immens viel an Ware, dadurch sind die Bestände stets sehr gut gefüllt“, erläutert Martin Sommer, stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats.

Bezüglich der Ausgabe von Lebensmitteln liege der Fokus auf Obst, Gemüse, Kräutern sowie Brot und Backwaren. „Diese Produkte – nahe am Verzehrdatum oder mit kleinen, optischen Mängeln – erhalten wir vom Einzelhandel“, erläutert Sommer.

Engagierte Privatleute sind unter dem Stichwort „Lebensmittelrettung“ aktiv, erläutert Sommer. „Sie stellen uns über diesen Weg ebenfalls Lebensmittel zur Ausgabe zur Verfügung. Sämtliche Lebensmittel werden für einen rein symbolischen Preis abgegeben.“ Beide Initiativen werden von einer stattlichen Anzahl an ehrenamtlich Tätigen begleitet. „Die große Inanspruchnahme beider Angebote durch die Bevölkerung ist beachtlich und zeigt der Kirchengemeinde, wie passend und wichtig die Entscheidung für die Etablierung eines solchen Angebots ist“, legt Sommer Wert darauf, dass sich dieses an alle richtet. „Wir achten jedoch sehr auf die Unterstützung von Menschen, die nicht so viel Geld haben“, sagt Sommer.

Eventuell, so erzählt Sommer, sollen die Öffnungszeiten erweitert werden und das „Kleiderstübchen“ dann auch samstags geöffnet haben. hoh

Kommentare

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Ich habe eine Frage an den Reporter und alle hier Mitlesenden. Das liest sich so, als würden die Abnehmer von Lebensmitteln etwas bezahlen müssen (obwohl die Lebensmittel nichts gekostet haben, da MHD erreicht). WAS geschieht mit diesem Geld? Welche BEGRÜNDUNG wird den Abnehmern mitgeteilt? Von welcher ORGANISATION werden die Lebensmittel geliefert? Oder ist das Geld nur für Kleidung und die Lebensmittel umsonst für den Abnehmer?
Danke für hoffentlich viele Antworten !