Drei Tage lang Livemusik, Verkaufsstände, Ausstellung und Kinderprogramm Lamboyfest in der Altstadt

Blick von der Bühne auf den Schlossplatz: Auch beim diesjährigen Lamboyfest gibt es wieder viel Livemusik. archiv Bild: pm

Hanau – Seit 2005 geht es in der Hanauer Altstadt über die Bühne – eine relativ kurze Zeit im Verhältnis zur langen Tradition der Veranstaltung. Es ist eines der ältesten Volksfeste Hessens und erinnert an die Belagerung und schließlich Befreiung der Hanauer Bürgerschaft im Jahr 1636: An diesem Wochenende feiert Hanau erstmals nach Corona wieder sein Lamboyfest.

Drei Tage lang sind in den Straßen und Gassen der Altstadt zahlreiche Verkaufsstände und vier Bühnen aufgebaut. Oberbürgermeister Claus Kaminsky betont in einer städtischen Pressemitteilung, dass es nur dank der engagierten Mitwirkung vieler gelungen sei, das Traditionsfest wieder fest im Hanauer Kulturleben zu verankern. Dazu habe die Entscheidung, das Fest in die Hanauer Altstadt zu verlagern, ganz wesentlich beigetragen. „Das Ambiente rund um das Goldschmiedehaus über den Fronhof bis hin zum Schlossplatz bietet eine wunderbare Kulisse für ein Fest mit derart historischen Wurzeln.“

Auch in diesem Jahr wird es laut Kaminsky wieder den „Eventbecher“ geben, mit dessen Kauf jeder einen kleinen Beitrag zur Finanzierung des Festprogrammes beitragen könne. Die Becher zum Preis von zwei Euro müssen nur beim ersten Getränkekauf erworben werden. Bei jedem weiteren Getränk können die gebrauchten Becher gegen frische eingetauscht werden. Zu guter Letzt können die Becher nach dem Fest beim Kinopolis Hanau gegen Rabatte eingelöst werden.

Der Eintritt zum Fest ist frei. Mehr als 70 Bands und Künstler treten im Laufe der drei Tage auf den Bühnen auf dem Schlossplatz, vor dem Goldschmiedehaus, vor der Alten Johanneskirche sowie an der Rappengasse auf.

Dabei mag sich manch einer beim Blick in die Historie wundern, dass die Hanauer ihr Fest nach einem einstigen Belagerer, Graf Wilhelm von Lamboy, benannt haben. Dieser hatte fast ein Dreivierteljahr vor den Stadtmauern ausgeharrt, bis schließlich Wilhelm V. von Hessen-Kassel auf Bitten seiner Hanauer Gemahlin Amalie Elisabeth im Trutzbündnis mit der schwedischen Armee mit 10 000 Mann nach Hanau ausrückte, um dort nach heftigem Kampf General Lamboy und die kaiserlichen Truppen in die Flucht zu schlagen. In Erinnerung an die ersehnte Befreiung ordnete seinerzeit Graf Philipp Moritz einen Dank-, Bet- und Bußtag an, den die Hanauer Bürgerschaft alljährlich am 13. Juni begehen sollte. Einen anschaulichen Eindruck von den Ereignissen um die Belagerung und den Strapazen im Dreißigjährigen Krieg vermittelt eine Ausstellung mit Dioramen in der Alten Johanneskirche. Erstmals Teil des Festes ist ein Ableger des „Kinder-Erlebnis-Kultur-Spektakels“ (KEKS) des Bürgerfestes: Für die kleinen Besucher gibt es mit dem „Lamboy-KEKS“ im Schlosshof/Ecke Karl-Rehbein-Schule ein Kinderfest. Das Spielmobil Augustinchen macht Station, mit Hanauer Goldschmiedinnen kann man ein eigenes Schmuckstück gestalten, außerdem treten verschiedene Tanzvereine mit ihren Kindergruppen auf.

Hinter dem historischen Kanzleigebäude am Schlossplatz gibt es zum ersten Mal unter dem Titel „Nachtbummel“ (Samstag und Sonntag ab 18 Uhr) einen Markt mit Kunst, Design, Mode, Schmuck und Vintage anbietet. Das Programm mit einem Übersichtsplan liegt im Stadtladen aus und ist im Internet zu finden unter lamboyfest.hanau.de.
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