Roßdorfer Vogelschützer ziehen eine ernüchternde Bilanz Schlechtestes Brutjahr seit 15 Jahren

Seltene Mischung: Kolkraben und Storch.

Bruchköbel – Die Roßdorfer Vogelschützer blicken auf das schlechteste Brutjahr seit 15 Jahren zurück. Der Rückgang der höhlenbrütenden Vogelarten sei mit 67 Prozent gegenüber dem Vorjahr erheblich. Speziell der Trauerfliegenschnäpper, der Gartenrotschwanz, der Feldsperling und die Meisenarten seien von diesem Rückschlag betroffen.

Noch drastischer zeichne sich das Brutbild der freibrütenden Vogelarten. Ihre Nester in Hecken und Bäumen werden laut Vogelwart Rolf Gogné und dem Vorsitzenden Reinhard Sommerfeld so langsam zu einer Rarität. Stark betroffen seien der Buchfink und der Grünfink. Auch der etwas später zur Brut schreitende Distelfink habe weniger gebrütet. Die normalüblichen Zweitbruten hätten bei vielen Vogelarten gar nicht stattgefunden. Grund sei der Nahrungsmangel , so die Vogelschützer. Vor allem die Insektenwelt sei in ihren Populationen stark rückläufig. Ein ausgesprochen trockenes Jahr habe dazu geführt, dass die Insektenwelt sich kaum vermehren konnte. Die Folge ist ein akuter Futtermangel. „Hierin liegt auch der Grund, warum unsere Zugvogelarten, die fast ausschließlich Insektenfresser sind, vier Wochen früher den Weg nach Afrika angetreten haben. Traurig ist es, wenn man in Vogelnester hineinguckt, dort fünf bis acht geschlüpfte Vogelkinder sieht und davon zwei Wochen später die Hälfte verhungert tot im Nest liegt“, so Rolf Gogné.

Aber Gogné und Sommerfeld hatten auch etwas Positives zu berichten: Dem Vereinsmitglied Dieter Maisch gelang ein seltenes Foto in der Nähe von Roßdorf. Es zeigt einen Weißstorch, vor dem zwei in heimischen Breiten nur sehr selten vorkommende Kolkraben sitzen. how