Die Kita „Kleine Ritter“ hat die Waschräume teils in Eigenregie liebevoll saniert Ein stilles Örtchen zum Wohlfühlen

Das Kita-Team nutzte den ersten Lockdown Anfang 2020, um getreu dem Kita-Namen einen ritterlichen Waschraum herzurichten. Vieles ist in liebevoller Handarbeit entstanden und ein echter Hingucker. Bis ins kleinste Detail wurde der mittelalterliche Charakter nachempfunden. Foto: pm

Ronneburg – Bei den Gedanken an Waschräume und Sanitäreinrichtungen in öffentlichen Gebäuden schießen manchen Leuten Wörter wie zweckmäßig, steril, unpersönlich und standardisiert in den Kopf. Auch die Nassräume der Kitas haben meist außer den angepassten Höhen wenig von individueller Gestaltung vorzuweisen. Dass es auch anders geht, beweist die Kindertagesstätte „Kleine Ritter“.

Bereits 2019 beschloss die Gemeinde, die sanitären Anlagen vollumfänglich zu sanieren, erzählt die Kita-Leiterin Janet Kulke. Es wurde ein Ingenieurbüro beauftragt und die Kostenplanung für den Haushalt 2020 aufgestellt. Nach der Ausschreibung des Vorhabens, für das 81 000 Euro bereitgestellt wurde, übernahm die Firma Struve und Winter die Sanierung.

„Als der erste Lockdown im letzten Jahr war, hatten wir nur wenige Kinder im Notbetrieb zu betreuen“, beginnt Kulke die Entwicklung der einzigartigen Räumlichkeiten zu beschreiben. „Zunächst gab ich meinem Team Zeit, um Liegengebliebenes aufzuarbeiten. Danach begannen wir alles zu renovieren, für einen guten Start in den Normalbetrieb.“ So erstrahlte jeder Raum im neuen Glanz und da die Sanierung der sanitären Anlagen noch ausstand, widmete sich das Team auch diesem Projekt. „Die Firma Struve und Winter hat die Leitungen erneuert und für eine frische Optik gesorgt, der Rest erfolgte in Eigenregie“, sagt Kulke.

Im Vorfeld überlegte sich das Team, wie der Sanitärbereich gestaltet werden sollte.

„Ich bin seit zwölf Jahren als Leiterin hier tätig. Mir ist es wichtig, dass wir und die Kinder uns mit unseren Namen identifizieren können.“

Dementsprechend sollte es mit der Ritterzeit zu tun haben. „Da damals die Baumärkte geöffnet waren, haben wir alles an Material kaufen können“, erzählt Kulke. „Dann haben wir mit der Säge hantiert, gefeilt, gestrichen, lackiert und und und.“ Der gesamte Raum wurde in verschiedenen Grautönen gestaltet, um den Burgcharakter nachzuempfinden. Selbst die Türen zu den Toiletten wurden mit Rittermotiven versehen. Das Team fertigte passende Spiegelrahmen in Form eines Prinzessinnenkopfes und eines Ritterhelmes an und stellte Hakenleisten in Hellebarde-Form her.

„Für die Spiegelrahmen wollten wir ursprünglich einen Schreiner beauftragen, aber ich habe handwerklich sehr begabte Mitarbeiter, da war das gar nicht nötig“, sagt Kulke nicht ohne Stolz.

Weiteres Highlight ist die Wasserbuddelstrecke. „Es ist im Prinzip ein Waschbecken mit vier Waschplätzen, das ein Gefälle hat. Hier können die Kinder nach Lust und Laune Experimente mit Wasser machen. Die Kinder haben mit großen Augen alles bestaunt, haben sich alles ganz genau angeschaut und viel nachgefragt. Vor allem die Spiegelumrandungen mit der Prinzessinnenkrone und dem Ritterhelm haben es ihnen angetan und die ersten Rollenspiele wurden gleich im Spiegel gespielt“, sagt Kulke lachend.
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