Naturschutzprojekt in Erlensee geht in sein 13. Jahr / Tiere bei Bürgern beliebt Wasserbüffel sind wieder da

Die Tiere mögen das Bad im kühlen Nass. Das Naturschutzgebiet in Rückingen ist für ihre Haltung ideal. Bild: -

Erlensee – Die Zuschauer hatten nur Augen für die Wasserbüffel und die Wasserbüffel nur für das saftige Gras in ihrem Sommerquartier. Zum 13. Mal wurden die Tiere am vergangenen Samstag auf ihre weitläufige Weide auf den Weidewiesen Oberwald in Rückingen gebracht, auf der sie nun bis in den November als „Landschaftspfleger“ aktiv sein werden.

Das Naturschutzprojekt ist zum Markenzeichen der Stadt geworden. Ein Namenswettbewerb für ein Kälbchen, eine Zeichnung auf dem Familienbus, oder eine Statue im Brunnen auf dem Rathausplatz: „Die Wasserbüffel sind absolute Lieblinge, weil sie etwas Besonderes an sich haben“, sagt Bürgermeister Stefan Erb. Das liege vor allem daran, die sie beim Gehen die Füße so voreinander setzen, dass der Rücken gerade bleibt, was beim Zuschauen beruhigend wirkte.

Was den Wasserbüffeln gut schmeckt, hat einen positiven Effekt auf alle anderen Lebewesen. Mit ihrem Fressverhalten, halten sie die Wasserflächen frei, wodurch Frösche einen Lebensraum finden, die auch anderen Tieren wie beispielsweise Störchen Nahrung bieten.

Ursprünglich wurde das Projekt von Förster Günter Hunold von Hessen Forst ins Leben gerufen, dessen Nachfolger Michael Heilmann das Projekt mit dem Weideauftrieb am Samstag an seinen Nachfolger Claus Keller übergab.

Zurück geht die Idee einer Beweidung mit Wasserbüffeln dabei auf eine Initiative von Studenten der Universität Darmstadt, die das Projekt in seiner Anfangszeit mit einer Masterarbeit wissenschaftlich begleiteten. Und sie dokumentierten letztendlich auch den erhofften Erfolg. Auch Hessen Forst führt regelmäßig Arteninventuren durch, um das Projekt zu überwachen. Doch nicht nur vonseiten der Wissenschaft hat man ein Auge auf die Tiere. Laut der Erlenseer „Wasserbüffelbeauftragten“ Birgit Behr, rufen die Leute im Sommer oft im Rathaus an und machen sich Sorgen, dass die Wasserbüffel nichts zu Trinken haben. Bürgermeister Stefan Erb betont jedoch, dass sowohl der Förster, als auch der Züchter regelmäßig nach den Tieren schaut.

Zudem ist das Gelände mit vielen Wassergräben durchzogen, die vom Weg aus nicht zu sehen sind und auch im Hochsommer noch Wasser führen. Auch für die weitläufigen Flächen auf dem Fliegerhorst von denen einige durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) im Zuge eines Rettungswegenetzes teilgeräumt und eingezäunt werden sollen, ist in Zukunft eine Beweidung mit ähnlichen Tieren wie beispielsweise Wasserbüffeln, oder Przewalski-Pferden wie auf Campo Pond in Hanau angedacht, erklärt Bürgermeister Stefan Erb.

Am Sonntag, 17. September, will die Stadt Erlensee übrigens wieder das Wasserbüffel-Fest in der Wasserburg ausrichten.
 mibe

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