Die Temperaturabsenkung im Hallenbad trifft nicht überall auf Zustimmung 26 Grad wäre besser

Beim Schwimmclub Undina: Vorsitzender Sebastian Toepfer (links) ist nicht sehr glücklich über die 24-Grad- Wassertemperatur im sanierten Bruchköbeler Hallenbad.

Bruchköbel – Das sanierte Hallenbad in Bruchköbel hat wieder geöffnet. Aber es gibt Diskussionen über die von 28 auf 24 Grad abgesenkte Wassertemperatur. Diese Absenkung sei aber nicht in Stein gemeißelt, betonte Bürgermeisterin Sylvia Braun, eine Anpassung auf maximal 26 Grad sei grundsätzlich möglich. Man wolle aber erst einmal die Entwicklung abwarten.

Den Vereinen, die das Hallenbad als Ausbildungs-, Trainings und Sportstätte nutzen, macht die abgesenkte Temperatur allerdings Probleme. „Unsere Aktiven können mit der abgesenkten Temperatur umgehen, bei den Anfänger- und den weiterführenden Schwimmkursen sieht das etwas anders aus, weil die nur von Kindern und Jugendlichen besucht werden“, stellten Daniela und Nils Richert von der DLRG-Ortsgruppe Bruchköbel fest. Man habe die Kurszeit dort von einer dreiviertel auf eine halbe Stunde verkürzt, um einer Auskühlung der Teilnehmer vorzubeugen, eine höhere Temperatur wäre natürlich besser. „Der Einsatz von Neoprenanzügen ist nicht sinnvoll, weil die meistens nicht so passen, wie sie sollen, und zweitens durch den Auftrieb das Erlernte verfälscht wird“, stellten die DLRG-Aktiven fest. Dass aber Schwimmkurse derzeit überaus gefragt und sinnvoll sind, zeigt allein die Warteliste von 40 Kindern.

„Das Schwimmtraining auch unserer Aktiven, von denen viele Frauen sind, ist im kälteren Wasser natürlich nicht so angenehm. Aber das Problem ist unser Nachwuchs, der dann in Neoprenanzügen trainieren muss, was aber wiederum das Ergebnis der Übungsstunden durch den Auftrieb des Materials verfälscht“, gab Eric Borger vom Tria Team Bruchköbel zu bedenken. „Wenn es vertretbar ist, wären uns 26 Grad Wassertemperatur für das Training schon lieber“, fügte der Triathlet hinzu.

Für den 49 Jahre alten Verein Tauchclub Aquarius Bruchköbel und dessen dritten Vorsitzenden Christian Albert ist die Absenkung der Wassertemperatur kein Problem, „weil wir bei Gerätetauchen entweder im Voll- oder Halbneoprenanzug im Wasser sind und die Beweglichkeit durch die Gerätschaften sowieso eingeschränkt ist.“

Der Verein bietet aber auch Apnoetauchen an, wo die Ausrüstung nur aus Maske Schnorchel und Flossen besteht und ebenfalls in leichten Neoprenanzügen absolviert werden kann.

Als vierter Verein, der das Hallenbad regelmäßig und oft nutzt, stellte dessen Vorsitzender Sebastian Toepfer fest, dass rund 180 der über 230 Mitglieder des SC Undina Bruchköbel Kinder und Jugendliche vom Anfänger bis zu Wettkampfschwimmern sind. „Wir bieten einen bunten Mix von Freizeitgruppen bis hin zu Wettkampfgruppen an, die unterschiedliche Voraussetzungen für ihre Aktivitäten brauchen. Gerade für die Altersgruppe von zehn bis zwölf Jahren stellt die Absenkung ein Problem dar, denn diese Kinder frieren schnell“, weiß Toepfer aus Erfahrung. Die Ausbilder versuchen deshalb, das Verhältnis von Wasser- zu Landtraining so zu gestalten, dass die Kinder ohne zu frieren die Kurszeit durchstehen. Zusätzlich sollen Neopren-Badekappen das Auskühlen verlangsamen. Aber auch für die Wettkampfgruppen, die drei- bis viermal in der Woche trainieren, wäre eine höhere Wassertemperatur optimaler, fügte Toepfer hinzu.
 tse