Die Gastronomie im Alten Rathaus wird erst im kommenden Frühjahr öffnen „Amtsstube“ lässt auf sich warten

Schon seit 1520 an diesem Standort: Das Alte Rathaus wartet darauf, wieder ein Treffpunkt für die Bruchköbeler zu werden.

Bruchköbel – Es ist schon einiges passiert im Alten Rathaus, auch wenn man es beim flüchtigen Blick auf und in das Gebäude nicht gleich erkennt. Das Fachwerk wurde ausgebessert, das Dach ebenso. Innen ist das Gebäude komplett leer geräumt. „Und auch die Küchenplanung ist schon fertig“, sagt Gastronom Christian Holle, während er auf die Baupläne zeigt, die mit Heftzwecken an einem Balken angebracht sind. Holle ist der künftige Pächter der „Amtsstube“ wie das Lokal mit Biergarten einmal heißen soll.

In der Region ist der Gastronom bekannt. In Großkrotzenburg betreibt er das Wirtshaus am See, in Nidderau das Hannibal, Und zudem managt er auch die Kantine der Sparkasse Hanau. Und noch in diesem Jahr soll auch das „Vorzimmer“ eröffnet werden, das neue Restaurant im Bruchköbeler Stadthaus.

So richtig losgehen soll es nach dem 10. Juli,
hofft der Unternehmer – nach der offiziellen Einweihung des neuen Stadthauses. Mit diesem Tag sollen dann auch wieder Kapazitäten frei werden, die im Bruchköbeler Bauamt während der vergangenen zwei Jahre durch das Megaprojekt Innenstadtumbau gebunden waren. An eine Eröffnung in diesem Jahr glaubt Holle jedoch nicht mehr: Sein Ziel: der 1. Mai 2023. Bis dahin muss im Haus die Elektrotechnik, die Heizung sowie die gesamte Gebäudetechnik erneuert werden.

Die Führung durch die künftige Amtsstube beginnt der Unternehmer im obersten von drei Geschossen. Hier, wo vor nicht allzu langer Zeit noch die Ausstellungsstücke des Heimatvereins standen, soll die Gaststube entstehen, die in Windeseile auch in ein Trauzimmer umgewandelt werden könne, berichtet er und öffnet das Fenster zur Kirche hin. „Die Brautpaare können beim Ja-Wort direkt auf die Kirche blicken.“

Das Obergeschoss soll noch weiter entkernt werden, neue Sichtachsen werden sich auftun. Einziges Manko: Barrierefreiheit wird es dort nicht geben. Ein Aufzug, wie er anfangs einmal geplant war, wäre zu teuer und ist auch vom Denkmalschutz nicht genehmigt worden. Im mittleren Stock werden die Küche und der Bereich für die Angestellten entstehen.

Bei vollem Haus könnten oben in der Gaststube, im Gewölbekeller und im Biergarten mehr als 300 Personen auf einmal bewirtet werden. Aus dem Gewölbekeller wurden die schweren Holzmöbel entfernt. Der Putz, der derzeit das Ziegelgemäuer verdeckt, soll runter, damit das Gewölbe seinen ursprünglichen Charakter wiedererlangt. Schmale und leichte Möbel sollen genügend Platz und Sitzkomfort schaffen.

Der größte Gastbereich wird der Biergarten sein, der auch bei schlechtem Wetter jede Menge trockene Plätze bietet. Eine große Theke unter dem Pavillon sorgt für kurze Wege bei Kunden und Bediensteten. Das Speiseangebot ist Ergebnis unterschiedlicher Konzepte. In der Amtsstube wird es eher gutbürgerlich sein, im Stadthaus regiert die Vielfalt. Holle verrät, dass er das schon bestehende kulinarische Angebot in der Stadt ergänzen möchte. „Damit können auch alle anderen gut und gerne leben“, ist er auf gute Nachbarschaft aus. Das „Vorzimmer“ soll noch in diesem Sommer eröffnet werden.
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