Teilnehmerinnen des Malkurses spenden ihre Werke, um Ukrainern zu helfen Bilder für den Frieden

Wollen mit ihren Malkünsten Spenden sammeln: Miriam Jander (von links), Katarina Schädel, Anja Deger, Sonja Backert und Mirka Seidel vom Malkreis Erlensee.

Erlensee – „Malen muss Spaß machen“, sagt Mirka Seidel-Bárdiová und dieses Motto gilt nicht nur für sie selbst, sondern auch für die Teilnehmerinnen an ihren Malkursen. In der Slowakei hat Seidel-Bárdiová Kunst und Biologie studiert, nun hat sie in Erlensee als freie Künstlerin ihr Atelier eingerichtet. Hier gibt die Kunstpädagogin, die auch Mitglied im Kunstraum Erlensee ist, Malkurse für Kinder und Erwachsene.

In den Malkursen sitzen bunt gemischt Einsteigerinnen neben versierten Hobbymalerinnen, Frauen, die nur im Kurs malen und solche, die Ideen mit nach Hause nehmen und dort weitermachen. „Wir freuen uns schon tagsüber auf den Malkurs am Abend, egal wie anstrengend der Tag war“, sagen die Malerinnen übereinstimmend.

Manchmal gibt Mirka Seidel eine Technik vor – Malen mit Acryl oder Mix-Media beispielsweise. Dann wird mit Kreide, Goldfolie, Ethanol oder Kaffeepulver experimentiert. Oder es geht um ein Thema, das jede Teilnehmerin für sich in einem Bild umsetzen kann. Vor allem aber können die Kursteilnehmerinnen eigene Idee einbringen.

So war es Sonja Backert, die den Vorschlag machte, Bilder zu verkaufen und den Erlös zu 100 Prozent für die Ukraine zu spenden. Das Echo war zunächst geteilt. „Wer will denn meine Bilder kaufen?“ war schon eine bange Frage.

Doch die Idee gewann mehr und mehr Raum, und schließlich begannen die Frauen, „Friedensbilder“ zu malen. „Die Menschen leiden so sehr. Wir wollen dazu beitragen, die Not und das Elend ein wenig zu lindern.“ So sind Bilder mit Flaggenmotiven entstanden, Bilder mit Friedenstauben, Bilder in den Tönen blau und gelb.

Zudem wurden Werke gespendet, die während des Kurses entstanden sind. Auch Teilnehmer aus früheren Malkursen haben Werke für die Aktion dazugegeben.

„Wir bieten die Bilder ein wenig unter Wert an“, so Mirka Seidel. „Wir freuen uns, wenn die Leute helfen wollen. 50 oder 60 Euro tun den meisten Menschen nicht weh. Wichtig ist, dass wir Spenden erhalten und wir einen ordentlichen Betrag zusammenbekommen.“ Die ersten sechs Bilder waren praktisch sofort verkauft. Friedenbilder für die Ukraine und Motive mit Flaggen waren besonders gefragt. „Wir haben auch schon Bilder nach Kassel oder nach Spanien geschickt. Selbst ein Bild in die USA ist dort wohlbehalten angekommen.“

Die Spendenaktion läuft über die Website von Mirka Seidel mirkaseidel-art.de. Ganz wichtig aber ist den Malerinnen, dass tatsächlich jeder Cent in der Ukraine ankommt. Mirka Seidel hat über ihre frühere Tätigkeit Freunde und Bekannte in Lemberg. „Gemeinsam haben wir nach einer Organisation vor Ort gesucht, die sehr transparent und nachvollziehbar arbeitet. Die Spenden sollen zu 100 Prozent Frauen mit Kindern und auch älteren Frauen zugutekommen. Die Frauen werden darin unterstützt, Arbeit zu finden, damit sie sich und ihre Kinder ernähren können.“

Die Spendenaktion läuft unter .mirkaseidel-art. de/fuer-die-ukraine/. Wer Bilder erwerben oder einen Betrag spenden möchte, kann alle weiteren Modalitäten direkt mit Mirka Seidel besprechen. Auf der Website wird nach der Aktion die Spendensumme bekannt gegeben. upo