Geldinstitut reduziert Zahl der Niederlassungen / Bis März gehen Lichter aus Bruchköbel: Postbank schließt Filiale

Spätestens Ende März ist Schicht: Die Filiale der Postbank am Inneren Ring 6 wird geschlossen, die Deutsche Post bleibt jedoch vor Ort. Foto: Holger Weber

Bruchköbel – Schlechte Nachrichten für die Kunden der Postbank in Bruchköbel: Die Filiale soll bis spätestens Ende März kommenden Jahres schließen. Das bestätigte gestern ein Sprecher gegenüber unserer Zeitung. Gerüchte, wonach auch die Deutsche Post den Standort am Inneren Ring 6 verlassen werde, haben sich dagegen nicht bestätigt. „Wir als Deutsche Post bleiben weiterhin vor Ort mit unseren postalischen Leistungen rund um Brief- und Paket präsent“, erklärte ein Sprecher gestern.

Die Filiale der Postbank fällt einem Umstrukturierungsprozess in dem zur Deutschen Bank gehörenden Geldinstitut zum Opfer. In den vergangenen Jahren sei das Filialnetz bereits deutschlandweit auf 750 reduziert worden. Nun werden weitere eigentlich für 2024 und 2025 geplante Filialschließungen vorgezogen, teilte die Pressestelle des Unternehmens mit. Insgesamt solle das Netz bis 2023 auf 550 Standorte verringert werden.

Die Mitarbeiter der Filiale in Bruchköbel sollen nicht entlassen werden, die entfallenden Stellen werden nach Unternehmensangaben „sozialverträglich im Rahmen bestehender betrieblicher Vereinbarungen abgebaut“. As Grund für die Entscheidung gab das Unternehmen die mangelnde Wirtschaftlichkeit der Filiale an. „Wir schließen eine Filiale nur dann, wenn sie sich nicht mehr wirtschaftlich betreiben lässt“, so das Unternehmen. Entscheidend sei hier vor allem die Art der nachgefragten Leistungen, nicht die Kundenfrequenz. Um den Kunden ein großes Filialnetz mit einem umfassenden Service bieten zu können, müsse das Verhältnis zwischen reinen Serviceleistungen und wertschaffendem Neugeschäft stimmen. Durch die fortschreitende Veränderung des Kundenverhaltens benötige eine Filiale das entsprechende Kundenpotenzial, um dieses Verhältnis dauerhaft ausgewogen und damit wirtschaftlich zu gestalten. „Filialen, die dieses Potenzial nicht haben, schließen wir deshalb.“ Die Kunden sollen informiert werden, sobald der genaue Schließungstermin feststehe, so das Unternehmen. Kunden, die das komplette Angebot an Post- und Postbankleistungen, einem SB-Bereich mit Geldautomat, Service-Terminal für Überweisungen und Kontoauszugsdrucker sowie Beratung wollen, müssen später nach Hanau fahren, dort befindet sich eine Niederlassung am Kanaltorplatz 1. Eine Partner-Filiale der Deutschen Post mit einem Basisangebot an Finanzdienstleistungen und einem Geldautomaten der Postbank gibt es auch bei Rewe an der Ravolzhäuser Straße 24 in Erlensee.

Mit Blick auf die Bargeldversorgung weist das Unternehmen auf das Cashback-Verfahren hin, das fast alle Supermärkte und Discounter sowie viele Drogerien anböten. Dabei können sich Kunden kostenfrei bis zu 200 Euro auszahlen lassen, wenn sie ihre Einkäufe bargeldlos bezahlen. Ergänzt werde dies durch den Shell-Bargeldservice, bei dem Kunden der Postbank an über 1300 Shell-Tankstellen Bargeld erhalten – auch ohne zu tanken. Beide Verfahren erfreuten sich zunehmender Beliebtheit.

In Bruchköbel bieten zahlreiche Einzelhändler das Cashback-Verfahren an, darunter in unmittelbarer Nähe der Rewe-Markt am Inneren Ring 2, der kommende Woche öffnet, der Netto-Markt an der Bahnhofstraße 29, der Rewe-Markt an der Waldseestraße 34 sowie der Discounter Lidl an der Keltenstraße 2-6.
 how