Neuer Anlauf im kommenden Jahr für die Dorfweihnacht in Neuberg Große Enttäuschung über Absage

Um Süßes vom Weihnachtsmarkt zu kaufen, müssen die Neuberger in diesem Jahr in die Nachbarkommunen fahren. Nächstes Jahr soll es aber wieder eine Dorfweihnacht geben.

Neuberg – Während es in der Nachbarkommune Bruchköbel in diesem Jahr in jedem Stadtteil an den Wochenenden wieder einen kleinen Weihnachtsmarkt gibt, gehen die Neuberger diesmal leer aus. Bereits vor 14 Tagen hatte der Verein Dorffeste als Ausrichter angekündigt, dass es dieses Jahr keinen Weihnachtsmarkt geben werde, weil sich zu wenig Vereine gemeldet hatten, die einen Stand stellen wollten. Die Enttäuschung in den Ortsteilen Ravolzhausen und Rüdigheim ist nun dementsprechend groß. Auch Uwe Reifenberger, der Vorsitzende des Vereins Dorffeste, hat viele Reaktionen bekommen von Bürgern, die sich einen Weihnachtsmarkt in Neuberg gewünscht hätten.

Der Verein Dorffeste organisiert den Weihnachtsmarkt in der Gemeinde bereits seit 2008. In den vergangenen beiden Jahren hatte es aufgrund der Corona-Pandemie keine Veranstaltung gegeben. Die Gründe für das geringe Interesse seitens der Vereine seien vielfältig, sagt Reifenberger. Zum einen sei das Thema Corona auch in der Vereinswelt nach wie vor präsent und habe deutliche Spuren hinterlassen. Wie manche Familien seien auch einige Clubs in der Frage gespalten, ob große Veranstaltungen sinnvoll sind.

Hinzu komme in Neuberg ein weiterer wesentlicher Faktor. In vielen Ortsvereinen in Ravolzhausen und Rüdigheim habe es Wechsel in den Vorstandsetagen gegeben. „Die Bedeutung, die der Weihnachtsmarkt in Neuberg für die dörfliche Gemeinschaft hat, ist noch nicht überall in Gänze erfasst worden.“ Auch müssten die Vereine sich erst intern aufstellen und selbst finden.

Doch Reifenberger gibt sich zuversichtlich: Die Absage der Neuberger Dorfweihnacht in diesem Jahr sei kein „Aus“ für immer. Bereits Ende November will der Vorsitzende bei der sogenannten Kartellsitzung aller Neuberger Vereine den Anstoß dafür geben, dass im kommenden Jahr wieder ausreichend Buden und Stände auf dem Platz vor dem Rathaus aufgestellt werden. Bei der Sitzung koordinieren die Vereine alljährlich die Termine ihrer Feste, damit es an den Wochenenden nicht zu Überschneidungen kommt. „Dort werden wir das Thema ansprechen“, sagt er. Denn Neuberg brauche eine derartige Veranstaltung, bei der Alt- und Neubürger sich kennenlernen können. „Das ist wichtig für die dörfliche Gemeinschaft.“ Dies sehe im Übrigen auch die Gemeinde so. Neubergs Bürgermeister Jörn Schachtner habe bereits zugesagt. dass man bei der Durchführung eines Weihnachtsmarktes personell unterstützen werde.

Über den Ablauf und die Dauer könne man diskutieren. Vielleicht werde der Markt von zwei auf einen Tag verkürzt. Besonders Vereinen mit einem älteren Mitgliederprofil käme dies gelegen, so Reifenberger. „Mehrere Stunde in einer Bude zu stehen, ist bei vielen einfach schwierig geworden“, sagt er mit Blick auf den Gesangverein, in dem der Altersdurchschnitt der Mitglieder in der Regel weit höher liegt als in anderen Clubs.
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