Einrichtung in Eichen wird erweitert und umgebaut Kita-Anbau schafft Platz

Beim symbolischen Spatenstich für den lange diskutierten Kita-Anbau in Eichen greifen Ortsvorsteher Sam Pfeifer (von links), Stadtverordnetenvorsteher Jan Jakobi,Architekt Ulrich Wagner, Kita Leiterin Dr. Lil-Christine Schlegel-Voß, Bürgermeister Andreas Bär, Bauamtsmitarbeiterin Anke König, Tamara Riedel vom Architektenbüro C.N.K und Sozialdezernent und Erster Stadtrat Rainer Vogel zum Spaten. Foto: jürgen w. niehoff

Nidderau – Die Wolken beim symbolischen Spatenstich zur Erweiterung der Kita in Eichen hängen an diesem Morgen zwar tief, doch das betrifft nur das Wetter. Ganz anders sieht es in der Kita Eichen aus. Da sorgt der Baubeginn für den Erweiterungsbau für tolle Stimmung.

In den nächsten Monaten soll nun die Kita an der Höchster Straße durch einen Anbau von vier auf sechs Gruppen erweitert werden. „Die Stadt wächst und damit auch der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen“, begründet Bürgermeister Andreas Bär die rund 2,8 Millionen teure Maßnahme. Momentan hat die Kita Eichen nämlich nur Platz für 100 Kinder.

Wenn auch der Bedarf an zusätzlichen Betreuungsplätzen längst feststand, so wurde auf dem politischen Parkett doch um eine Lösung für Eichen gerungen. Lange Zeit sah es nämlich so aus, als sollte in unmittelbarer Nähe zu dem bestehenden Kindergarten ein Seniorenheim errichtet werden. Hier sollte die Kita zusätzliche Räume erhalten.

Doch mit Verwirklichung des Seniorenheims wären diese neuen Räume dann getrennt gewesen. Eine Lösung, die weder dem Kita-Team noch den Eltern wirklich gefallen hätte.

Dass aus den Plänen dann doch nichts wurde, lag zum einen an den ablaufenden Fristen für Fördermittel, die deshalb parallel zu den politischen Überlegungen von der Verwaltung beantragt worden waren, und der dringenden Suche des örtlichen Hausarztes Dr. Henrik Schumann nach einem neuen Standort. Der soll nun an der Höchster Straße auf dem ursprünglich für das Altenheim vorgesehenen Platz direkt neben der Kita sein Ärztehaus bauen (die Vertragsverhandlungen laufen noch).

Den Kindergartenkindern dürfte das egal sein, Hauptsache ihre Einrichtung wird vergrößert. Auch wenn in ihr derzeit nur 85 Kinder betreut werden und noch Plätze frei sind. Zwischenzeitlich drohte die Einrichtung jedoch aus allen Nähten zu platzen. „Das ist jetzt alles einfach viel zu beengt und auch schon mächtig in die Jahre gekommen“, klagt die Kita-Leiterin Dr. Lil-Christine Schlegel-Voß. Schließlich stammt das jetzige Kita-Gebäude aus dem Jahr 1970 und zeigt auch äußerlich schon einige Abnutzungszeichen.

Nun soll die Einrichtung von 410 auf dann 810 Quadratmeter fast verdoppelt werden. Dies alles geschieht in Absprache mit der Kita-Leitung, dem Elternbeirat und der Jugendbehörde des Main-Kinzig-Kreises. Entstehen wird ein zweistöckiger Anbau, konzipiert für zwei Gruppen zu je 25 Kindern. Darüber hinaus soll die Kita noch einen Zusatzraum für Kinder unter drei Jahren erhalten, das sogenannte Nest. Weil in den Nidderauer Kitas die Kinder in offenen Gruppen betreut werden, jedes Kind also morgens selbst bestimmen kann, in welche Gruppe es an diesem Tag gehen möchte, sollen auch die bestehenden Räume zum Teil umgebaut werden.

Durch die Erweiterung kommen also 50 neue Betreuungsplätze hinzu. „Und die werden auch dringend gebraucht, denn hier in Eichen sind gerade zwei Neubaugebiete fertig geworden, durch die viele junge Familien hierher gezogen sind“, ergänzt der Erste Stadtrat und Sozialdezernent Rainer Vogel, der für die Kinderbetreuung zuständig ist.

Der symbolische Spatenstich soll zwar für den Beginn der Baumaßnahmen stehen, doch mit dem Bau ist längst begonnen worden. 42 Pfähle, alle zwischen zehn und zwölf Meter tief im Boden versenkt, sind die Vorboten der Bautätigkeiten. Auf ihnen soll demnächst das Fundament ruhen, wie der Architekt Ulrich Wagner die ersten Baumaßnahmen erklärt.

Obwohl die Kita direkt an der Überschwemmungszone der Nidder liegt, winken Wagner und Vogel ab: „Nein, die Grenze für mögliches Hochwasser verläuft außerhalb des Grundstückes. Da droht keine Gefahr“, versichert der Stadtrat.

Bis März 2023 rechnet der Architekt mit der Eröffnung der teilweise neuen, teilweise auch nur umgebauten Einrichtung.
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