Unternehmen vor Ort bündeln ihre Kräfte Pflegegemeinschaft Main-Kinzig

Arbeiten in Sachen Pflege und Betreuung eng zusammen: Andrea Kaphingst, Michael Asbach, Selina Kargus, Gabriela Antczak, Christina Fehringer, Thorsten Doleczik und Sabrina Fehringer trafen sich in Bruchköbel.

Bruchköbel/Nidderau – Pflege und Betreuung ist eine komplexe Materie, die vor allem für Menschen, die schnell eine Lösung für die Versorgung eines Angehörigen brauchen, nur schwer durchdringbar ist. „Wir haben nicht nur einen Pflegenotstand in Deutschland, sondern auch einen Informationsnotstand zum Thema Pflege“, sagt Thorsten Doleczik, Regionalleiter Hessen des sogenannten Hilfswerks. Das Unternehmen, das deutschlandweit hauswirtschaftliche Hilfe und Betreuung anbietet, ist eines von insgesamt fünf, die im Altkreis Hanau im Bereich Altenpflege und Betreuung tätig und jetzt Teil der vor einem Jahr gegründeten Pflegegemeinschaft Main-Kinzig sind. Dazu gehören des Weiteren die Sozialen Dienste Bruchköbel, der Pflegedienst VitaCare aus Nidderau sowie die Unternehmen Actiovita Rhein-Main und die Gesundheits GmbH Deutschland.

Bei der Pflegegemeinschaft Main-Kinzig handelt es sich um keinen Verbund, sondern um eine lose Kooperation von Anbietern, die bereits alle am Markt etabliert sind. „Jeder von uns hat seine Kernkompetenzen“, sagt Andrea Kaphingst von den Sozialen Diensten in Bruchköbel. Und weil jeder über ein spezielles Fachwissen verfüge, tausche man sich regelmäßig aus“, ergänzt Gabriela Antczak, die für Actiovita auf Vollzeitpflege spezialisiert ist und Pflegekräfte aus Polen vermittelt.

Im Alltag läuft die Zusammenarbeit so, dass man die Bedürfnisse der Kunden im Gespräch genau eruiere und dann das Unternehmen aus der Kooperation auswähle, das die Bedarfe am besten abdecken könne. Oftmals kämen dann auch gleich mehrere ins Spiel.

„Wir können uns gegenseitig gut empfehlen und wissen, dass wir dabei keinen Fehler machen“, sagt Christina Fehringer, die mit ihrer Tochter Sabrina den Pflegedienst VitaCare betreibt und vorwiegend alte Menschen in den Kommunen Nidderau und Schöneck betreut. Die beiden Frauen arbeiten besonders eng mit den Sozialen Diensten in Bruchköbel zusammen. „Wir können uns gegenseitig aushelfen, wenn der andere beispielsweise einen personellen Engpass hat“, sagt Fehringer. Auch informieren sich die Unternehmen untereinander über gesetzliche Neuerungen, die den Pflegesektor betreffen. Alle acht bis zehn Wochen kommen die Führungskräfte zusammen, um sich auszutauschen und ihr ganzheitliches Angebot zu optimieren.

Eine Erleichterung stelle die Zusammenarbeit auch für die Seniorenbüros da, die bei Anfragen einfach an einen der Anbieter verweisen könnten, die wiederum unter sich das passgenaue Hilfspaket für den individuellen Fall schnüren.
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