Landesregierung würdigt Helga und Hans-Ludwig Beeser Selbstloser Einsatz für Demenzkranke

Staatsminister Axel Wintermeyer (Mitte) überreichte die Auszeichnung „Menschen des Respekts“ an Helga und Hans-Ludwig Beeser. Bild: thomas seifert

Bruchköbel – Als „Menschen des Respekts“ hat der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, das Ehepaar Helga und Hans-Ludwig Beeser für sein Engagement für hilfsbedürftige und an Demenz erkrankte Mitbürger ausgezeichnet. Die Auszeichnung im Rahmen der Aktionswoche „Alter besser machen“ ist eine Würdigung und ein Dankeschön der Landesregierung für Bürger, die sich freiwillig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt einsetzen.

Großer Bahnhof im Hause Beeser in Bruchköbel: Nicht nur der Staatsminister gab sich die Ehre, eine ganze Reihe von Gratulanten, darunter auch Bürgermeisterin Sylvia Braun wohnte der Auszeichnung bei.

Bis zum vergangenen Jahr haben die seit 61 Jahren verheirateten Eheleute zweimal in der Woche hilfsbedürftige und an Demenz erkrankte Menschen zu sich nach Hause eingeladen, sie bewirtet und „was eigentlich noch wichtiger war, sich mit ihnen unterhalten, gesungen und damit den Gästen gegenüber ihren Respekt zum Ausdruck gebracht“, betonte der Staatsminister. Respekt sei zwar ein „altmodisches Wort“, beinhalte aber auch die Begriffe Fairness, Rücksichtnahme und Demokratie.

„Eine wichtige Ingredienz des gesellschaftlichen Zusammenhalts ist Respekt, denn er sendet ein deutliches Signal gegen Rücksichtslosigkeit, Ausgrenzung und Hass“, stellte Axel Wintermeyer fest. Mit ihrem „Open House“ hätten Helga und Hans-Ludwig Beeser auch während der Pandemie ihre Arbeit fortgeführt und in persönlich schwierigen Zeiten Mitmenschlichkeit bewiesen und bewahrt. Damit hätte das Ehepaar nicht nur vom Leben nicht verwöhnten Menschen ein paar schöne und unbeschwerte Stunden ermöglicht, sondern auch die Angehörigen entlastet. Um eine „Kultur des Entfachens“ zu unterstützen, sei die Arbeit der Beesers „ein gutes Beispiel für andere Mitbürger“. Gerade solche „Akte der Nächstenliebe“ seien in einer immer älter werdenden Gesellschaft enorm wichtig, denn der Staat könne zwar infrastrukturelle Rahmenbedingungen schaffen, aber nicht die notwendige Mitmenschlichkeit leisten, schloss Wintermeyer.

„Wir beide haben immer gemeinsam an Projekten in einem Zehn-Jahres-Rhythmus gearbeitet. Und 2009 suchten wir eine neue Aufgabe und stießen bei den Recherchen auf die Alzheimer Gesellschaft Main-Kinzig und deren Projekt ‚SOwieDaheim’, bei dem Demenzkranke von Menschen in ihre Privaträume eingeladen und dort über einige Stunden betreut werden“, blickte Hans-Ludwig Beeser zurück.

„Nur Nächstenliebe bringt die Menschheit weiter, sonst nichts“, betonte Beeser in seiner kurzen Dankesrede. „Empathie schafft Vertrauen und das ist es, was die kranken Menschen brauchen“, fügte der gebürtige Marköbler hinzu.

Weitere Informationen im Internet unter hessen-lebt-respekt.de
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