Gastronomieprojekte in Bruchköbel verzögern sich Warten auf Kaffee und Bier

Das Alte Rathaus am Freien Platz: Nach Abschluss der Arbeiten im Stadthaus soll es hier weitergehen. Einen Eröffnungstermin gibt es nicht. archiv Bild: mike bender

Bruchköbel – Ein Kaffee auf dem Stadtplatz oder ein Bier vor dem Alten Rathaus am am Freien Platz: Darauf müssen die Bruchköbeler weiterhin warten. Eigentlich sollte die Gastronomie im neuen Stadthaus schon im vergangenen Jahr öffnen. Doch weil die ursprüngliche Planung der Küche im künftigen „Vorzimmer“ – so soll das Restaurant bekanntlich einmal heißen – nicht mit dem Vorhaben des Pächters, dem Hanauer Unternehmer Christian Holle, kompatibel ist, musste noch einmal kräftig nachgelegt werden. Rund 300 000 Euro investiert die Stadt in die Anpassungsmaßnahmen von Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärinstallationen.

Die entsprechenden Umplanungen seien jetzt vorgenommen worden, berichtete Bürgermeisterin Sylvia Braun im Rahmen der Stadtverordnetenversammlung. Sie äußerte indirekt auch Kritik an ihrem Vorgänger, unter dem die Küchenplanung entstanden war. Auf die parlamentarische Anfrage der CDU, ob ein Planungsfehler ursächlich für die nachträgliche Anpassung sei, erwiderte die Verwaltungschefin, dass die Planer sich an die Vorgaben derjenigen gehalten hätten, die vor sechs Jahren die Bauherrschaft gehabt hätten. Ohne seinen Namen zu nennen, zielte die Bürgermeisterin damit auf ihren Vorgänger Günter Maibach und dessen christdemokratische Mehrheit im Parlament. Auch „kritische Diskussionen“ im Magistrat während der frühen Planungsphase hätten damals nicht zum Umdenken oder zu einer Änderung der Vorgaben für den Planer geführt. „Wäre die Gastronomie nach diesem Plan ausgebaut worden, wäre lediglich ein Bistro mit sehr eingeschränkten Möglichkeiten für ein Catering im Stadthaus entstanden“, präzisierte die Bürgermeisterin. Durch die neuen Vorgaben des künftigen Pächters Christian Holle seien umfangreiche Umplanungen notwendig geworden, um eine Gastronomie sinnvoll im Sinne des multifunktionalen Zwecks des Stadthauses betreiben zu können.

Ein genauer Übergabetermin stehe noch nicht fest, so Braun. Derzeit werde mit Ende Juni gerechnet. Sie bat um Geduld und Rückhalt.

Das Problem: Bis zur Fertigstellung des „Vorzimmers“ geht es auch mit der zweiten gastronomischen Baustelle in der Innenstadt nicht weiter. Denn erst wenn das Projekt „Vorzimmer“ im neuen Stadthaus abgeschlossen ist, geht es mit dem Alten Rathaus und dem „Amtszimmer“ am Freien Platz weiter. Auch diese Gastronomie wird Christian Holle übernehmen.

Der Grund für die Verzögerung ist unter anderem eine Überlastung des Bruchköbeler Bauamts: Die Umplanungen im Stadthaus, die Wohncontaineranlage für Flüchtlinge und die Konzeption des Festplatzes mit Ärztehaus und Kita sind nur einige der Projekte, mit denen es die Abteilung derzeit zu tun hat.

Gastronom Holle will aus dem Alten Rathaus ein Restaurant mit Gaststube, Gewölbekeller und Biergarten machen. Platz für 300 Personen soll die Einrichtung einmal bieten. Im Obergeschoss entsteht zudem ein Trauzimmer, in dem Paare künftig heiraten und auch gleich feiern können.
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