Buch über die Zeit nach schweren Unfall des Ehemannes „Vom Weh zum Wunder“

Ängste und Zweifel überwunden: Sabine Hädrich hat über den schweren Schicksalsschlag ihres Mannes Thomas ein Buch geschrieben.

Bruchköbel – Sabine Hädrich wollte eigentlich schon immer ein Buch schreiben. Keinen Krimi oder Roman. „Eines über Kleintiere stand auf meinem Zettel“, sagt sie. Aber an einem Tag im Februar entschied das Schicksal anders für sie.

Nach dem Gassigehen mit ihren beiden Hunden bekam die heute 56-Jährige die schlimme Nachricht aus einem Frankfurter Unfallkrankenhaus: Ihr drei Jahre älterer Mann Thomas ist am Arbeitsplatz schwer verunglückt – sein Leben hängt an einem seidenen Faden.

Hädrich erzählt diesen Moment, der von der einen auf die andere Sekunden den gewohnten Alltag durcheinanderwirbelte, sowie die Wochen und Monate des Bangens und der Wiederherstellung in ihrem Buch „Vom Weh zum Wunder“.

Das Buch soll anderen Menschen in ähnlichen Situationen Mut machen, und jeden, die sich nicht in einer solchen Lage befinden, ein bisschen ermahnen, nichts dem Chaos eines Notfalls zu überlassen. Als Anhang hat Hädrich denn auch das Formular einer „Vorsorgevollmacht“ beigefügt.

„Anfangs dachte ich, wir kriegen bald unser altes Leben zurück“, erzählt Hädrich. Elternsein von zwei, mittlerweile erwachsenen Kindern, die Arbeit als Verwaltungsangestellte am Hanauer Stadtkrankenhaus und er als Elektriker einer Baufirma.

Die Hobbys Heimwerken, Garten und Tiere bedeuten ebenso „das alte Leben“ für das Paar. An jenem Februar-Morgen jedoch stürzte Thomas Hädrich auf einer Baustelle vier Meter in die Tiefe und zog sich schwerste Schädelverletzungen zu.

Das Buch erzählt über Wendungen, Glück und Gedanken, sagt die Autorin. Aber ebenso von Heilungsmethoden, bei denen mancher Arzt der Schulmedizin die Stirn in Falten legt – Geisterheilung. „2013 absolvierte ich eine Ausbildung zur Geisterheilerin und habe heute den Grad Meister“, sagt Hädrich.

Geisterheilung sei ähnlich zum japanischen Reiki, das sie zuvor schon an sich selbst erfolgreich angewendet habe, um ihre Mobilität zu erhalten, sagt Hädrich, die seit frühen Jahren unter einer schmerzhaften Rückgratverkrümmung leidet. Dass sie sich zur Geisterheilerin eigne, habe sie zuvor beim Umgang mit Tieren wahrgenommen. „Wenn ich sie gehalten habe, habe ich in meinen Händen ein Kribbeln und einen Wärmeeffekt vernommen. Auch aufgeregte Tiere wurden dann ganz entspannt“, erzählt sie.

Mit Fernenergie habe sie und andere beauftragte Geisterheiler versucht, auf die Genesung ihres Mannes positiv Einfluss nehmen.

„Ich lehne die Schulmedizin nicht ab, sondern halte ein Zusammenspiel von allen Methoden für nötig. Aber durch die Geisterheilung habe ich mehr als andere Menschen gesehen“, plädiert sie. Im September wird Hädrich ihre Prüfung als Hypnotiseurin ablegen, um das Wohlbefinden ihres Mannes mit dieser Methode zu verbessern. Die Autorin verneint nicht, dass ihre gelebten Mottos „nie aufgeben“ und „irgendwie geht es immer weiter“ nicht unwesentlich zum aktuellen Zustand von Thomas beigetragen haben.

Sie überwand etwa ihre Ängste und Zweifel, ob sie die häusliche Pflege eines zunächst noch völlig auf sie angewiesene Menschen übernehmen könne, dessen künftigen gesundheitlichen Zustand keiner vorherzusagen wagte. Sie konnte. Sie ließ sich für die Pflege von ihrem Arbeitgeber beurlauben.„Mir geht es heute gut“, sagt Thomas Hädrich.
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