Heimatfreunde präsentieren Chronik der Stadt mit 1400 Jahren Geschichte Würdigung für Windecken

680 Seiten Stadtgeschichte: Silvia Herrmann, Vorsitzende der Heimatfreunde Windecken, und Historiker Erhard Bus präsentieren im Museum Hospital die Chronik Windeckens.

Nidderau – Für Silvia Herrmann war es ein „historischer und berührender Moment“, als sie gemeinsam mit anderen Heimatfreunden im Museum Hospital den ersten Karton der Bücherlieferung öffnete und die Windecker Chronik in Händen hielt.

Gut zwei Kilo wiegt die Chronik mit dem Titel „Die Geschichte Windeckens“, die von den Historikern Erhard Bus und Marlen Dannoritzer auf 680 Seiten ausgebreitet wird. Und auch der Inhalt ist gewichtig. Immerhin erhielt Windecken im Jahr 1288 Stadtrecht, noch 15 Jahre vor Hanau, und diente den Hanauer Grafen zeitweise als Residenz. Wegen der Jahrhunderte andauernden Tätigkeit der Stadt- und Amtsschreiber im Windecker Rathaus finden sich im Stadtarchiv und auch im Staatsarchiv Marburg zahlreiche Quellen, die Windeckens Bedeutung über die Jahrhunderte belegen.

Doch dieses Bewusstsein scheint den heutigen Protagonisten abhandengekommen zu sein, wie Erhard Bus, selbst alteingesessener Windecker, feststellt. Sei es bei der aktuellen Debatte um die Möblierung und der Planung eines Fontänenfelds für den Marktplatz anstelle eines Brunnens, das Abweichen von der historischen Farbgebung beim neuen Stadtlogo oder eben bei der Einschätzung der historischen Bedeutung des „Grafenstädtchens“.

„Die politischen Verantwortlichen scheinen sich für die Geschichte der Stadt, die sie repräsentieren, nicht besonders zu interessieren“, meinte Bus am Montag bei einem Treffen mit Silvia Herrmann im Windecker Museum. So sei die Idee, eine Chronik der Stadt Windecken zu verfassen, bereits 1988 zur 700-Jahr-Feier aufgekommen, mit dem Ruhestand von Bürgermeister Willi Salzmann aber nicht mehr verfolgt worden. „Dass die Heimatfreunde sich der Sache angenommen haben, bevor dieses Geschichtsbewusstsein der Windecker ganz verschwindet, ist ihnen hoch anzurechnen“, lobt Bus.

Allerdings muss auch die Vorsitzende Silvia Herrmann eingestehen, dass der Verein etwas naiv an die Sache herangegangen sei. Sie selbst hatte zur Jahreshauptversammlung im März 2018 den Antrag auf Erstellung einer Chronik eingebracht. Dass daraus das größte Projekt in der über hundertjährigen Vereinsgeschichte der Heimatfreunde werden würde, zeichnete sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ab. Doch die Beschaffung der Geldmittel zur Deckung der nicht unerheblichen Kosten wurde zur Mammutaufgabe. „Notwendig waren etliche Gesprächsrunden, beharrliches Klinkenputzen und Bettelbriefe verfassen über viele Monate hinweg“, schildert Herrmann die Bemühungen. „Dass es an manchen Stellen so hartleibig wird, hatten wir uns nicht vorgestellt.“

Die Chronik ist ab dem 21. November zum Preis von 39,90 Euro an folgenden Verkaufsstellen während der Öffnungszeiten zu erhalten: Mein Reisestübchen, Gehrener Ring 1-5, Nidder Forum;  Stadtbücherei, Marktplatz 1, Windecken;  Städtisches Museum im Hospital, Hospitalstraße 1, Windecken.

Von Jan-otto Weber

Kommentare

Chronik Windecken

Man kann nur hoffen das dieses
umfangreiche Werk gut angenommen wird bei den doch erheblichen Produktionskosten.
Ich werde es mir nicht kaufen finde die benutzte Schrift viel zu klein es ist dadurch schlecht lesbar.