Im Herbst 1914 bildete sich mitten im 1. Weltkrieg ein Sammelverein mit dem Ziel, für die Evangelischen in Hausen und Obertshausen einen eigenen Gottesdienst einzurichten. Er hatte in Obertshausen 25 und in Hausen 15 Mitglieder. Am 18. Mai 1919 war es soweit: In der neuen Schule in Obertshausen – der heutigen Joseph-von-Eichendorff-Schule – fand der erste evangelische Gottesdienst statt. Unseres Wissens nach war dieser Sammelverein die erste gemeinsame Aktion von Evangelischen aus Hausen und Obertshausen.
In der Kirchenchronik ist dazu vermerkt: „Am Kantate-Sonntag (18.05.1919) fand in Obertshausen unter großer Beteiligung und Begeisterung im linken oberen Saal der Neuen Schule der erste evangelische Gottesdienst statt: alle vier Wochen von da an.“
Dieses Ereignis wird vom Chronisten kurz nach Ende des 1. Weltkrieges als „ein Lichtblick in dunklen Zeiten“ gewertet. Es sollte allerdings weitere dreißig Jahre dauern, bis erste Baupläne für eine eigene Kirche geschmiedet wurden, die 1953 zur Einweihung der heutigen Waldkirche führten. Dies war nötig geworden, da nach dem 2. Weltkrieg die Anzahl der Evangelischen stark anstieg. Die Waldkirche war übrigens der erste Bau, der genau auf der Grenze zwischen den Orten Obertshausen und Hausen gesetzt wurde. Man könnte dem damaligen Kirchenvorstand unter der Leitung von Pfarrer Schilling daher eine prophetische Voraussicht unterstellen, was das Zusammenwachsen der beiden Orte betrifft.
Neben dem Pfarrhaus im Hasenwinkel entstand hier 1977 auch das Gemeindehaus. Dies war für die beiden Orte ein historisches Jahr, denn zum 1. Januar 1977 wurde durch die Gebietsreform der Zusammenschluss von Obertshausen und Hausen besiegelt, dem zwei Jahre später die Stadtrechte folgten.
„Unsere Waldkirche steht im Zentrum der Stadt. Möchte so auch Christus im Lebenszentrum vieler Menschen sein,“ so Pfarrer Volker Lotz.