„Wir alle erleben immer wieder das Problem, dass ein Teil der Flüchtlinge längst überholten Rollenbildern anhängt. Viele kommen aus patriarchalisch und religiös geprägten Gesellschaften. Die Folge sind oftmals eine Geringschätzung und Missachtung von Frauenrechten. Wer dauerhaft in Deutschland leben will, muss sich jedoch aus diesem traditionellen Familienverständnis und seinen verkrusteten Strukturen lösen. Denn es fördert das Entstehen von Parallelgesellschaften. Hinzu kommt: Das problematische Frauenbild wird auch an die nächste Generation weitergegeben“, erklärte Carsten Müller vor Ort.
Das „Frauenzimmer“ ermöglicht weiblichen Flüchtlingen, mit Frauen ohne Migrationshintergrund - aber auch untereinander - ins Gespräch sowie in einen intensiven Gedankenaustausch zu kommen, ein anderes Rollenverständnis der Geschlechter kennenzulernen und einen ersten Schritt hin zur gesellschaftlichen Gleichberechtigung zu machen. „Geflüchtete Frauen sind sehr motiviert, in Deutschland anzukommen und von den Möglichkeiten einer modernen und freien Gesellschaft zu profitieren. Oftmals stellen sie jedoch ihre Wünsche zurück, solange die alltäglichen Probleme der Familie nicht geregelt sind. Das ‚Frauenzimmer‘ schafft einen Raum, in dem sich die Teilnehmerinnen ungezwungen treffen, sich über Bildungs- und Chancengleichheit informieren, über verschiedene Themen diskutieren, voneinander lernen, sich gegenseitig unterstützen, aber auch in dem sie gemeinsam Freizeit genießen und beispielsweise kochen. Gleichzeitig sollen die Frauen in die Lage versetzt werden, sich gegen Diskriminierungen jeglicher Art zu wehren“, machte Müller den Grundgedanken des Projektes deutlich.
In diesem Zusammenhang soll es Schulungen geben; etwa zu den Themen Gewaltprävention, Selbstbehauptung, Frauenarbeit und Frauenrechte. Darüber hinaus werden Schwimmkurse oder Yogaübungen zum Entspannen angeboten. „Das alles stärkt das Selbstwertgefühl der Frauen und Mädchen. Wir haben uns daher entschlossen, das Projekt ‚Frauenzimmer‘ zu unterstützen und den Maltesern bei der Finanzierung zu helfen“, begründet Carsten Müller das Engagement der Stiftung.
Die Stiftung „Miteinander Leben“ fördert gemeinnützige Projekte in den Bereichen Bildung, Erziehung, Völkerverständigung, Jugend- und Altenhilfe, Kunst und Kultur sowie Naturschutz. Die Projekte müssen im Interesse der Bürger im Kreis Offenbach liegen. Vorrang haben dabei solche, die nicht zu den regulären Aufgaben der Verwaltung gehören und bei denen sich Menschen ehrenamtlich engagieren. Die Gelder der Stiftung dienen als Anschubfinanzierung, um Projekten auf die Beine zu helfen.
Anträge auf Gelder aus der Stiftung „Miteinander Leben“ sind schriftlich an die Stiftung „Miteinander Leben“, Geschäftsführer Markus Härtter, Werner-Hilpert-Straße 1 in 63128 Dietzenbach zu richten. Weitere Informationen zur Stiftung sind telefonisch unter Z 06074 8180-5404 und im Internet unter www.stiftung-ml.de erhältlich. Spenden und Zustifter sind gern gesehen.