Sechster Obertshäuser Gewerbelauf des Reha Points 500 Teilnehmer schnüren die Sportschuhe

Vereine und Firmen aus Obertshausen und den Nachbarstädten waren mit Läufern vertreten. Der Gewerbelauf erfreut sich großer Beliebtheit, mit dem Erlös werden drei Organisationen, die sich um kranke Kinder kümmern, unterstützt. Foto: Prochnow

Obertshausen (m) - Esmael Fateh gab alles, überholte Dutzende Läufer vor ihm und hielt sein Tempo bis zum Zieleinlauf in die Samerwiesen. Allein der Marathon-Sportler Manuel Friedrich blieb an seiner Seite, die beiden waren die schnellsten Teilnehmer am Gewerbelauf. Die älteste Aktive war wieder Hanne Prosek, die ehemalige Lehrerin der Joseph-von-Eichendorff-Schule beteiligte sich mit Nordic-Walking-Ausrüstung an der Benefiz-Veranstaltung.

Im sechsten Jahr nahmen Sportskanonen aus den Reihen von Firmen und Vereinen die Beine in die Hand. Viele waren zum ersten Mal dabei und sorgten so für einen neuen Rekord: Durch zahlreiche Nachmeldungen kamen mehr als 500 Teilnehmer zusammen. Sie rannten für den persönlichen Erfolg, für das Gemeinschaftserlebnis – und für drei Hilfsorganisationen. Das ist dem 18-köpfigen Team der Praxis Reha Point ein wichtiges Anliegen, für das sich die Mitarbeiter von Sabine Tkaltschewitsch seit 2002 mächtig ins Zeug legen. Übernehmen sie sonst Prophylaxe, Physiotherapie und Rehabilitation, stellten sie nun den „J. P. Morgan-Lauf von Hausen“ auf die Beine, wie Moderator Thomas Zeiger bemerkte.

Benefizveranstaltung

Der Vergleich ist angemessen. „Der Gewerbelauf ist eine sehr gute Alternative zu den Veranstaltungen in Frankfurt“, begründete Dieter Baumgartl die erstmalige Teilnahme eines Picard-Teams. „Unsere Leute sind bis aus Alzenau, Gelnhausen und Darmstadt gekommen, weil hier eine tolle Atmosphäre herrscht – und die kompletten Einnahmen dem guten Zweck zufließen“, argumentierte der Leiter von Versand und Haustechnik beim Lederwarenhersteller. Schon die Vorbereitung stärkte den Zusammenhalt, „und die Musik ist sehr gut“, lobte Baumgartl das Engagement von DJ Leo alias Wolfgang Buchberger vom Bauhof.

Am Nachmittag waren 70 vorwiegend weibliche Starter mit ihren Babys und Kleinkindern auf die Strecke gegangen. Sie schoben im Laufschritt ihren Nachwuchs in Kinder- und Sportwagen vor sich her oder ließen die Sprößlinge auf Laufrädern flitzen. Die Frauen um Geburtshelferin Katja Kilian gehören zur Hebammengruppe des Reha Point, die regelmäßig in den Räumen im Hausener Gewerbegebiet zu Gesprächen und Beratung zusammenkommt. Am Abend sind die Teams an den farbigen T-Shirts zu erkennen. Viele ergänzen Firmen- oder Vereinsnamen um Erfolge oder witzige Botschaften: „Willst du mit mir laufen“, fragen die Mitarbeiter von Picard, „Ja – unbedingt – auf jeden Fall“ lässt der Schriftzug die Auswahl zu. „Wir machen das“ steht auf dem Rücken der Kollegen von den Mühlheimer Stadtwerken, „A-Klasse tschau“ jubeln Fußballer, die Hainstädter haben gar ihre Trainingseinheit in die Samerwiesen verlegt.

Erlös geht an drei Gruppen

Zwei Clown-Doktoren versahen den Start mit einer Gaudi. Je ein Drittel des Erlöses fließt auch an die Hilfe für krebskranke Kinder und an das Kinderhospiz Bärenherz in Wiesbaden. Gelaufen wurden eine Runde über drei Kilometer bis zur Fußgängerbrücke über die Rodau, durch den Wald gen Norden und zurück. Die Fünf-Kilometer-Tour ist bis kurz vor den Friedhof verlängert, wer zehn Kilometer rennen wollte, absolvierte diese Strecke ein zweites Mal. Initiatorin Sabine Tkaltschewitsch und ihr Ehemann Jochen überreichten auf der Bühne zunächst Medaillen an alle Mädchen und Jungen, die mitgemacht haben.

Der große Wanderpokal für die Mannschaft mit den meisten Läufern stellte die Gruppe Yallah der Flüchtlingshilfe, was im Türkischen so viel wie „Auf!“, „Los!“ heißt, mit 42 Aktiven. Tabea Münch, eine der ehrenamtlichen Helfer, gewann zudem ein Wochenende mit einem SUV des Autohauses Schewe aus Groß-Umstadt. Auf Platz zwei landeten die Turngemeinde und die Firma Picard mit jeweils 32 Aktiven.