Katholischer Kirchenchor Obertshausen kann auch Fastnacht Abwechslungsreiches Programm kommt gut an

Die „Pretty Wummens“ klopften sich „ein Bier herbei“: Rhythmisch klatschten sie und schlugen mit Plastikbechern auf den Garniturtisch. Foto: Prochnow

Obertshausen (m) – „Theater, Film und Kabarett“ liefen am Fastnachtssamstag im Pfarrsaal der Gemeinde St. Thomas Morus, und beim Katholischen Kirchenchor Obertshausen war alles live. Viele Beiträge zur KKCO-Fassenacht hatten die Sängerinnen und Sänger selbst gestaltet. Viele Gruppen aber hatten sie eingeladen. Das ergab einen fetzigen Mix aus Lokalkolorit und Stimmungskanonen.

Chor-Vorsitzende Katja Larbig stellte eingangs einen neuen Moderator vor, Manfred Schmutzer, Versicherungsagent, Kommunalpolitiker und Trauerredner, führte durchs Narrenprogramm. Der Leiter der Liedermacher-Band Uwe Zahn, bisher Conferencier der Party, konzentrierte sich mit Ehefrau Brigitte auf den guten Klang, Sponsoren eröffneten die flotte Stimmung im Saal.

Sie sind längst ein Markenzeichen des Karnevals an der Franz-Liszt-Straße, die lautstarken musikalischen Gäste. Gleich nach dem Start zog der „The Sound of Frankfurt“ in den Saal, ein drahtiges Blasorchester in Uniform, mit Schärpen und französischem Hut mit Feder drauf. Die starke Truppe interpretierte bekannte Melodien mit viel Gebläse und Schlagwerk. Kurz darauf erfüllte die Guggemusik der Icebreaker von der Offenbacher Stadtgarde den Raum.

Sie interpretiert die großen Hits in einem eigenen Stil und mit auffälligen Kostümen. Leiter Stefan Wolf und seine Musiker standen nicht nur auf der Bühne, auch Stühle und Tische mussten herhalten, da blieb kein Gast auf seinem Platz. Dazu präsentierten die Obertshausener das lederanische Prinzenpaar aus Offenbach, Horst II. und Dagmar I..

Etwas gemütlicher ließen es zuvor die Veranstalter angehen. Mit Solisten aus den eigenen Reihen und Chorgesang wiesen sie mit Tüll, Glitzer und Federboas auf ihr Motto hin. Später „klopfte“ sich das Damen-Oktett „Pretty Wummens“ aus dem Ensemble „ein Bier herbei“: Rhythmisch klatschten sie und schlugen Plastikbecher auf den Garniturtisch.

Lokalmatador Gerhard Abt plauderte über sein neues Leben als „Fernsehfan“, von Eskapaden mit nun 116 Programmen in der Glotze, Start morgens um vier mit einem Pornokanal. Selbst den Gottesdienst feiert er nun vor der Mattscheibe, schilderte er lautstark und wild gestikulierend.

Gelassener und ohne Reim beschrieb Siggi Müller ihren „Ärger am Flaschenautomaten“. Sie regte sich auf über lahme „Alte-Hut-Fahrer“ auf dem Parkplatz und alte Bekannte mit blöden Fragen im Supermarkt. „Ist nicht jeder von uns schon einmal an der Flaschenrückgabe gescheitert?“ Die Schilderung stieß auf breite Zustimmung im Saal.

Die Babbscher entsandten natürlich ihre Regenten, Lederbaron Frank I. und Comtesse Claudia I., die sich in spritzigen Versen vorstellten. Das schlagkräftige Männerballett ließ im Ring die Fäuste fliegen, trainierte mit Boxhandschuhen und Trampolins. Die „gestressten Väter“ Oliver Murmann und Michael Möser tauschten Erfahrungen mit dem Windelwechseln und Popelziehen per Staubsauger aus. Temporeich und mit artistischen Figuren gestaltete das Tanz-Duo Pia Dijkman und Kira Frickel seinen Auftritt.

Auch nach dem letzten Lied des Chors war die Fastnacht bei St. Thomas nicht zu Ende. Musiker Robert Roth und die Helfer an den Theken verwandelten die Feier bis zum Finale in einen Ball.