Band Laetitia tritt erneut beim Katholikentag auf „Augen sehen viele Bilder“

Alles handgemacht: Die Obertshausener Formation Laetitia ist eine der ältesten christlichen Bands im Land.

Obertshausen – Ruhige Orgelklänge, eine hohe Stimme und klare Worte: „Betet für den Frieden, geh, Gebet, und erzähl’ von dem, was quält“, heißt es in der ersten Strophe.

Die Obertshauener Formation Laetitia ist eine der ältesten christlichen Bands im Land, feierte vor zwei Jahren 40. Geburtstag. Sie ist aber auch top-aktuell, veröffentlicht einen dreistimmigen Kanon gegen den Krieg in der Ukraine, singt gegen den Missbrauch und für Offenheit in der Kirche. Und gibt mehrere Konzerte auf dem Katholikentag Ende des Monats.

Dem Virus stellte sich der Obertshausener Bandleader Uwe Zahn mit einer Komposition entgegen: „Aus der Corona-Not sieben Tugenden machen“, rät er mit Texter Peter Schott bereits im Mai 2020. Für das Video auf Youtube fertigte Silke Thüring zarte Zeichnungen.

Laetitia ist ein Glücksfall für alle, die handgemachte Musik lieben. Das Team um die Keyboarder und Sänger Zahn und Dominic Mann, Christian Leeser mit Gitarre und Gesang, Regina Lubezük (Gesang), Uli Griesenbruch (Schlagzeug), Brigitte Zahn (Bass und Gesang) und zuweilen Martin Detho (Gitarre) schafft eine entspannte Atmosphäre. Die Hobbymusiker haben zudem hohe Ansprüche an sich und die Darbietung ihrer Werke. Das hat sie wohl erneut für den Katholikentag in Stuttgart qualifiziert, den sie vom 25. bis zum 29. Mai mit drei Konzerten und in einem Gottesdienst bereichern.

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Für das Christen-Treffen verfasste der einstige Mainzer Ministranten-Referent Bernhard Brantzen das Motto, „Leben teilen“. Ein beschwingtes Saxofon-Intro, Luftaufnahmen des Heusenstammer Videokünstlers Josef Weber, eine eingängige Melodie und positive Zeilen: „Teilen heißt leben, leben heißt teilen“. Und weiter: „Augen sehen viele Bilder, nehmen Menschen wahr, sehen Not und Freude, können Zukunftsbilder seh’n.“ Schott stellte weitere Zeilen zur Verfügung, die Zahn ebenfalls vertonte. „Kleidung und Wohnung teilen und im Teilen Nöte heilen“, auch Liebe, Frieden und Glauben, Worte, Räume und Träume, heißt es zu rockigen E-Gitarren-Klängen im Lied „Teil-Zeit leben“. Die Kamera fährt über ein Bild der Obertshausener Malerin Anita Jäger, die gerade in Seligenstadt ausstellt.

„Das musste einfach geschrieben werden“, sagt Uwe Zahn. Und damit meint er auch seine Songs „Outing“ und „Gut-achten“ zur Offenlegung ihrer sexuellen Orientierung durch kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und den Missbrauchsskandal. Am Freitag vor Pfingsten, 3. Juni, spielt Laetitia um 19 Uhr auf dem Pilgerplatz vor dem Caravaca-Kreuz an der St.-Thomas-Morus-Kirche in einen ökumenischen Gottesdienst, am 15. Oktober steigt ein großes Jubiläumskonzert im Bürgerhaus.

Nähere Informationen gibt es im Internet auf den Seitenlaetitia.de und laetitia.de/demos.php

Von Michael Prochnow