Die Tollitäten der Obertshäuser Narren im Porträt Die Babbscher stellen vor: Matthias I. und Jutta I.

Matthias I. und Jutta I. sind ein Paar, das durchweg gute Laune verbreitet. So soll es in der schönsten Zeit des Jahres auch sein. Foto: m

Obertshausen (m) – Ein Paar, das gute Laune verbreitet, sind Matthias und Jutta Paul auch fernab der Fastnacht. Doch jetzt sind sie unterwegs im Auftrag des Herrn, „Princeps Electro der Duplikatoren, Pirat tanzender Gilde und Ritter der feuchtfröhlichen Corona“ sowie „Einwanderin des Mons Biberanum, Diploma der Flora Horticultura und Educatora des Homo sapiens miniaturus, Herrscherin über die Paulaner und liebreizende Sängerin vor dem Herrn“.

Narren dürfen sie kurz und knapp Lederbaron Matthias I. und Comtesse Jutta I. nennen. Zusammen führen sie in der Farbe der „Pink Elephants“ den Karnevalsverein „Die 11 Babbscher“ durch die Jubiläumskampagne. Ihre elfte Kampagne stellten sie unter das Motto „Oceans Eleven“, Titel eines Kinofilms aus der Casino-Stadt Las Vegas.

Matthias ist zwar erst seit vier Jahren ein „Babbscher“. Vorher tanzte er aber viele Jahre im Männerballett des katholischen Kirchenchors (KKCH), das im vergangenen Jahr vom Karnevalsverein aufgenommen wurde. Daneben packte er beim Wagen- und beim Bühnenbau mit an.

Schon als Teenager stand der ältere von zwei Brüdern als Kräuterhexe oder Sohn des Hausmeisters in der Kirchenchor-Bütt.

In der Katholischen Jugend, bei den Hausener Minis und im Zeltlager fand er neue Aufgaben – und seine Frau. Der Gemeinde ist er bis heute verbunden, als stellvertretender Vorsitzender des Pfarrgemeinderats.

Beruflich ist der gelernte Kommunikationselektroniker, Fachrichtung Telekommunikation, als Servicetechniker bei Büro-Werner tätig, repariert Drucker, Faxgeräte und Fotokopierer und kümmert sich um Netzwerkanbindungen.

Jutta hat den Beruf der Gärtnerin erlernt und Gartenbau studiert, einige Jahre einen Gartencenter geführt. Wegen der eigenen Sprösslinge schulte sie um und arbeitet als Erzieherin im katholischen Kindergarten St. Josef. Viele Schützlinge aus der Sonnengruppe sind in den Showtanz- und Gardegruppen der „Babbscher“ aktiv.

Sie selbst ist seit einem Jahr dabei, half hinter der Theke und übernahm Garderobendienst sowie Radwache beim Umzug. Mehr als 20 Jahre stand sie mit weiteren Sängerinnen und einer Gesangsnummer auf der KKCH-Bühne, schrieb die Texte dazu. Für ihre Regentschaft hat sie mit ein paar Freundinnen am Küchentisch beim Glas Sekt Strophen verfasst, „die zu Hausen und dem Babbscher-Motto passen“.

Sie ist am Bieberer Berg mit einer Schwester aufgewachsen, mit 13 nach Hausen gekommen, war auch Gruppenleiterin. Seit dem Jahr 2000 sind die Tollitäten verheiratet. Im Amt unterstützt werden sie vom 15-jährigen Valentin, Jugendwart im Karnevalsverein und mit einem Trommelwagen bei den Nodebabbscher. Marie (13) ist die persönliche Stylistin der Comtesse, macht ihr die Haare schön. Bei der Vorstellung der Eltern als Tollitäten lenkte sie als Zauber-Assistentin aus der Kiste geschickt das Publikum ab.

Matthias und Jutta wurden selbst beim Vorstand vorstellig. Der lud die beiden zu einem Bewerbungsgespräch ein, nach fünf Tage kam das Okay. Und warum der ganze Stress? „Es macht Spaß“, antworten beide wie aus einem Munde.

„Das Vereinsleben ist schön und wichtig“, stellt die Comtesse klar, „wie eine große Familie“. Das Ehe-Paar freut sich auf viele Besuche bei Gleichgesinnten, „man wird herzlich begrüßt und alle haben viel Freude an der guten Stimmung und am Feiern“.

Im närrischen Kalender folgen der Rathaussturm am 19., die Kneipentour durch elf Gasthäuser am 26. Januar. Am 9. Februar steigt die Jubiläums-Gala-Prunksitzung in traditionellem Stil, die Kappenabende sind an 22. und 23. Februar im Bürgerhaus. Am Fastnachtssamstag ziehen die „Babbscher“ dann zum Karnevalsgottesdienst in St. Pius ein.