Sommerfest am Kreuzloch des Bündnis 90/Die Grünen Ortsverbands Obertshausen Besser leben ohne Plastik!

Beim diesjährigen Sommerfest nutzte der Ortsverband bei angenehmen Temperaturen das Treffen, um über aktuelle Aspekte des Umwelt- und Klimaschutzes zu informieren. Foto: m

Obertshausen (m) – Das Kreuzloch und die Rodauniederungen sind gerettet, keine Partei plant in den Landschaftsschutzgebieten noch eine Bebauung. Dagegen wehrten sich vor rund 20 Jahren auch die Bündnisgrünen, erinnerten an ihren erfolgreichen Kampf alljährlich mit einem Sommerfest.

Heute nutzen sie das Treffen am Sonnentauplatz, um über aktuelle Aspekte des Umwelt- und Klimaschutzes zu informieren.

In den vergangenen Jahren griffen die Kommunalpolitiker Bio-Lebensmittel und Fahrrad-Trends auf, erinnert Vorstandssprecher Tobias Koch. Auch zum Thema plastikfreier Einkauf haben sie einen Experten eingeladen, den Geschäftsführer des Unverpackt-Ladens in Mühlheim. Aleppo-Seife, lehrt Koch, mindere Allergien und Schuppenflechte, beruhige die Haut.

Zahnbürsten gibt’s nicht nur aus Bambus. Die Exemplare aus leichtem Holz liegen gut in der Hand. Das lässt sich auch über Besteck, Besen und Bürsten aus dem Naturmaterial sagen. Gemüse kann im Supermarkt nun in Netze anstelle der hauchdünnen, durchsichtigen Tüten an die Kasse und nach Hause getragen werden. „Die Waage beim Edeka ist schon auf das Gewicht der Netztasche eingestellt“, informiert der Sprecher.

An die Frischwurst- und Käsetheken kommen immer mehr Kunden mit Frischhalteboxen, das Personal könne so auf das schwer wiederverwertbare beschichtete Papier verzichten, weiß die Landtagsabgeordnete Katy Walther. Zu den exotischen Waffen gegen die Kunststoffflut zählt das Haargummi aus alten Socken.

„Es sind ganz viele Kleinigkeiten, die zeigen, wie jeder Einzelne bei sich anfangen kann“, argumentiert Koch. Aber: „Wir wollen nichts vorschreiben!“ Den leckeren Schokoladenkuchen und den Kaffee servieren die Gastgeber freilich auf Porzellantellern und in Keramiktassen, dazu Soja-Milch, gluten- und lactosefrei, den Bio-Apfelsaft in Gläsern.

„Wir müssen Entscheidungen für die nachfolgenden Generationen treffen“, mahnt Koch, „nicht nur an uns denken“. Klar, die Bürger in Zentraleuropa allein können die Welt nicht retten, wissen die Grünen. „Aber einer muss anfangen.“ Und in Obertshausen haben schon viele angefangen, sind sich die aktiven Lokalpolitiker einig. Selbst mehrere Supermarkt-Ketten böten bereits Alternativen zum Plastik, und immer mehr Einkäufer fragen danach.

Nie zuvor steuern so viele Gäste wie diesmal den Festplatz im Grünen an. Darunter befinden sich auch die neuen Gruppen der Grünen Jugend in Obertshausen und in Mühlheim. Von Politikverdrossenheit keine Spur.