Mitgliederversammlung und Vorstandswahlen beim Nabu Obertshausen Bewährtes Team bestätigt

Die Wahlen ergaben als neuen Vorstand (von links nach rechts) Joachim Aßmuth, Zweiter Vorsitzender; Ellinor Aßmuth Beisitzer; Joachim Hofmann, Kassenleiter; Hartmut von Kienle, Kassenprüfer, Peter Erlemann, Erste Vorsitzender; Ute Wernicke, Beisitzer. Es fehlt Stefanie Weiß-Picard, Kassenprüferin. Foto: m

Obertshausen (red) – Ende März hat die Jahreshauptversammlung vom Naturschutzbund Obertshausen stattgefunden. Im Mittelpunkt standen neben dem Tätigkeits- und Kassenbericht die Neuwahlen des Vorstandes.

In seinem Bericht über die Aktivitäten des NABU im Jahr 2018 konnte Vorsitzender Peter Erlemann mitteilen, dass die Pflegearbeiten im Naturschutzgebiet Gräbenwäldchesfeld, auf den drei betreuten Wiesen und acht Biotopflächen in gewohnter Weise durchgeführt wurden. Dies erfolgte in Zusammenarbeit mit Landwirten und Unterstützung durch den städtischen Bauhof. So wurden die Flächen gemäht oder gemulcht und aufgekommene Gehölze zurückgeschnitten. Gefahr drohte für die Wiese an der Badstraße durch Pläne des Kreises Offenbach, hier die Rettungswache Obertshausen neu zu bauen. Bei einem Ortstermin mit 1. Stadtrat Michael Möser und Bauamtsleiterin Cornelia Holler wurden die Problematik und Alternativen besprochen. Letztlich ist es gelungen, einen Alternativstandort zu finden.

Auf einer Biotopfläche am Angelweiher ist ein großer Stapel aus starken, etwa drei Meter langen Pappelstämmen aufgeschichtet worden. Das Holz kann hier vermodern und verschiedenen Insekten als Brutstätte dienen.

Anfang Februar wurde die Halbinsel am Angelweiher gemulcht, Robinien und Weiden abgefräst und anschließend eine Kiesbank als Nistplatz für den Flussregenpfeifer angelegt. Dies hat die Firma Rudolph vom Wiesenhof in Hausen dankenswerterweise tatkräftig unterstützt.

Beteiligt haben wir uns wieder an der Aktion „Sauberhaftes Obertshausen“ und sammelte den Müll entlang der Tempelhofer Straße.

Unter dem Punkt Artenschutz wurde mitgeteilt, dass an einem Auslass der beiden Amphibientunnel vom 10. bis 16. März ein Eimer eingegraben war, um die Zahl der hier wandernden Frösche und Kröten zu ermitteln. 199 Tiere sind in den Eimer gelangt und damit so viele wie bei den Kontrollen im Jahr 2010.

Die für Turmfalken aufgehängten Nistkästen waren beide besetzt, sechs Junge wurden aufgezogen. Und auch in einer Fichte im Hausgarten des zweiten Vorsitzenden Joachim Aßmuth hat ein Paar erfolgreich gebrütet. Hier wurden drei Junge flügge.

Für die Mehlschwalben wurden mit Hilfe des Bauhofs Kotbretter gereinigt und zwei Kunstnester in der Herrnstraße aufgehängt. Die Bestandserfassung ergab für das gesamte Stadtgebiet 67 Brutpaare. Davon nisteten 56 in den vom NABU aufgehängten Kunstnestern und lediglich elf in von Schwalben selbst gebauten Nestern.

Vom Weißstorch gab es auch im Jahr 2018 keine Brut.

Regelmäßig informieren wir auf unserer Internetseite über die verschiedenen Aktionen und Maßnahmen. Aktuell sind mehr als 310 Berichte eingestellt. Hinzu kommen Pressemitteilungen und Aushänge im Schaukasten in der Seligenstädter Straße. Veranstaltungen waren unter anderem eine Vogelstimmenwanderung, eine Führung zu den Biotopflächen in der Rodauniederung und die „Fledermausnacht“ am Angelweiher.

Beim Heimat- und Geschichtsverein Obertshausen wurde ein Power-Point-Vortrag über die Entwicklung der Vogelwelt im NSG Hengster gehalten.

Das Thema Biotopverbund war für den NABU erneut ein Schwerpunkt. In enger Abstimmung hat Peter Kleinschmitt einen Vortrag zusammengestellt, der im Umwelt-, Verkehrs- und Bauausschuss gezeigt worden ist. Gegen Ende des Jahres schließlich hat ein Team aus mehreren Mitgliedern intensiv mit den Vorbereitungen für die Ausstellung „40 Jahre Nabu Obertshausen“ begonnen. Nachdem Kassenleiter Joachim Hoffmann über Einnahmen und Ausgaben berichtet und Dr. Hartmut von Kienle die ordnungsgemäße Kassenführung bestätigt hatte, wurde der Vorstand entlastet. Dr. Hartmut von Kienle hatte das Amt des Wahlleiters übernommen. Der alte und neue Vorsitzende dankte für das Vertrauen in den gewählten Vorstand. Erstes Ziel müsse es nun sein, den Biotopverbund zu einem guten Ende zu bringen. Zum Abschluss der Versammlung berichtete Joachim Aßmuth humorvoll, aber auch nachdenklich stimmend, über die Feldlerche, den Vogel des Jahres 2019.

Der Bestand des einst auf allen Feldern und Wiesen in der Gemarkung vorkommenden Vogels ist seit 1998 dramatisch zurückgegangen und sein völliges Verschwinden ist zu befürchten.