Es ist schon paradox. Da fordern Nachbarn und Nutzer der Station immer wieder mehr Sauberkeit auf den Wegen und in den Unterführungen. Das „Bücken“ überlassen sie jedoch städtischen Bauhof-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – und den Freiwilligen von der Ortsgruppe der Naturfreunde. Die Mannschaft um Initiatorin Undine Zimmer war diesmal kleiner als sonst, nur ein Dutzend Helferinnen und Helfer zogen mit Müllsäcken und Greifern über das Areal zwischen Bahnhof-, Brühl- und Otto-Wels-Straße.
Die nasse Kälte zog selbst durch dicke Handschuhe und erschwerte die Aktion, berichteten die Aktiven. In den Wintermonaten findet sich aber auch weniger Müll. „Die Leute sind nicht so viel draußen, halten sich nicht so lange unter freiem Himmel auf“, beobachtete die Sprecherin. Also werden weniger Abfälle fallen gelassen, lautet das Resümee nach gut zwei Stunden.
Die engagierten Frauen und Männer, zu denen auch Bürgermeister Manuel Friedrich zählt, fanden zudem weniger große Teile, keine Möbel- oder Autoteile im Grünstreifen. Ausnahme: Ein dürftig geschmückter Christbaum mit Kunststoffzweigen, den ein Helfer als letzten Artikel zu den grauen Müllbeuteln gesellte. Sie wurden mit einem „einfach bücken“-Anhänger versehen und am Montag von einem Bauhof-Trupp abgeholt.
Im ersten Jahr hat die Fachgruppe trotz der Corona-Beschränkungen sieben Sammelaktionen an verschiedenen Punkten im Ort gestartet. Rund 50 Personen beteiligten sich an jedem Aufruf. Allein die Flächen am Bahnhof haben sie von 5 600 Zigarettenkippen befreit, bei der städtischen Aktion „Sauberhaftes Hessen“ das Waldstück zwischen Obertshausen und Waldhof gesäubert, mit Christen der Kirchengemeinde um die Waldkirche aufgeräumt und mit der Initiative „Müll gegen Geschenk“ Kinderaugen leuchten lassen.
Am 4. März treffen sie sich mit Gleichgesinnten aus Heusenstamm am Neuen Friedhof, am 25. März beteiligen sie sich wieder an der Putzaktion der Stadt.
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