Von Pfarrer Norbert Hofmann erteilt Deißlers Kart fährt mit Gottes Segen

Pfarrer Norbert Hofmann beim Segnen des Karts von Nick Deißler (links). Foto: pro

Obertshausen (pro) – Kart fahren viele. Der 13-jährige Nick Deißler steuert allerdings ein ganz besonderes Modell: Es ist getunt – mit geweihtem Wasser und Gebeten! Pfarrer Norbert Hofmann segnete jetzt das neue Gerät des Junior-Rennfahrers. Die liturgische Feier möge Lenker und Wagen unter Gottes Schutz stellen, so der Seelsorger. Der Segen fordere von Nicks Team aber auch, dass es verantwortungsvoll mit der Technik umgehe, sich und andere nicht gefährde.

Der Seelsorger wünschte im Autohaus Bieberer Straße Freude und Erfolg mit dem Kart. Beides hatte der junge Obertshausener im vergangenen Jahr nicht zu knapp. Er holte eine Doppelmeisterschaft, den Baden-Württemberg- und den Rhein-Main Kart-Cup in der Klasse Junioren Rotax der zwölf bis 15 Jahre alten Fahrer. Das Jahr begann im Februar mit Testfahrten in Italien, blickte Papa Guido Deißler zurück.

In Casteletto drehten sie über Fastnacht die ersten Trainingsrunden, drei Tage bei Regen, Schnee und Sonnenschein. Im März folgte das erste Rennen bei Karlsruhe, bei dem Nick auf Platz zwei landete. Am Flughafen Hahn widerstand der Fahrer einem weiteren Wetterchaos. Weil die Reifen nicht „auf Temperatur“ kamen, musste er von der letzten Position aus starten. Ab der zehnten Runde nahm er jedoch die Führung ein.

In Wackersdorf landete er wiederum auf Platz eins, disqualifizierte seine Kontrahenten – ähnlich sah es in Wittgenborn und in Olofen aus. Nach Vibrationen im Wagen war bei „100 Sachen“ die Hinterachse weggebrochen, der Schaden war aber schnell behoben. Nicks Vorsprung war aber auf einen Punkt geschrumpft, er musste erneut von ganz hinten starten. Er ist dennoch auf Position drei vorgefahren, hat „die Kontrahenten nervlich außer Gefecht gesetzt“.

Der junge Deißler holte schließlich die Doppelmeisterschaft. In diesem Jahr fährt er in der Klasse Rotax Max Challenge Germany. Das Weltfinale findet in Portugal statt. „Wir wären zufrieden mit einem Rang unter den Top Ten“, gibt sich der Papa und Teamchef zurückhaltend.

Der erste Start ist in Nürnberg, dann geht’s nach Wackersdorf, Kerpen, Wächtersbach-Wittgenborn und bis nach Genk in Belgien. Die Strecken sind zwischen einem und 1,4 Kilometer lang, es starten zehn oder 30 Fahrer. Nicks Technicker setzen auf den bewährten Motor Rotax Junior – ein Modell aus der Serie von Ralf Schumacher verursachte im Testbetrieb Probleme, hieß es.

Nick steuert nun ein neues Chassis und hat einen kleineren, flachen Sitz, „das bringt eine Zehntel-Sekunde“, meint der Boss.