Großtauschtag im Bürgerhaus Hausen „Deutschland sammeln alle“

Die Arbeitsgemeinschaft umfasst 32 Mitglieder, darunter 18 Obertshausener, einige Heusenstammer und einzelne aus Offenbach, Rodgau und Hainburg. Foto: m

Obertshausen (m) – Zumindest seine Motive auf Briefmarken sind sehr beliebt, wie der jüngste Großtauschtag im Bürgerhaus Hausen einmal mehr bewies. Rund 80 Teilnehmer aus nah und fern folgten am Sonntag der Einladung der Arbeitsgemeinschaft Philatelie Obertshausen-Heusenstamm.

Doch, von wegen „Aktien des kleinen Mannes“: „Nur wenn du chinesische hast, kannst du noch einen Gewinn machen“, klärt Günter Brosch auf. Der Vorsitzende der AG erläuterte, dass die meisten Sammler ihr Hobby aus Leidenschaft und Interesse an der Historie fortführen.

Die meisten konzentrieren sich auf das Tauschen von Postwertzeichen aus deutschsprachigen Ländern.

Zwischen 2- und 3.000 verschiedene Motive seien aus der Zeit zwischen 1960 und 2.000 im Umlauf. Ein Verkauf bringe jedoch nur 10 bis 20 Prozent des Wertes, der im Michel notiert ist, der Bibel der Sammler. „Bei Auktionen bekommt man nur noch fünf“, weiß Brosch, der auch als Händler bei Tauschtagen und Börsen dabei ist. Exemplare der knapperen Serien aus der Schweiz bringen immerhin noch 40 bis 45 Prozent des Katalogwerts.

Nur die Chinesen kaufen (fast) alles, lehrt der Experte.

Nach der Mao-Ära kamen Marken aus dem Reich der Mitte auf den Markt. Wie einst in der Bundesrepublik Tankstellen die Aufkleber an treue Kunden verteilten, so gab es in China vor sechs, sieben Jahren Abzeichen zusammen mit Visitenkarten. Solche Besonderheiten gelten unter Sammlern freilich als „Renner“.

Dem Fachmann wurden auch diesmal wieder dick gefüllte Alben angeboten, die Besucher von ihren Eltern geerbt oder auf dem Dachboden ausgegraben haben. Doch selbst für komplette Serien zahlen Händler wie Brosch kaum mehr als einen Fünfziger.

32 Mitglieder umfasst die Arbeitsgemeinschaft derzeit, 18 Obertshausener, einige Heusenstammer und einzelne aus Offenbach, Rodgau und Hainburg. Nur wenige Enkelkinder der Aktiven, von denen sich die meisten im Rentenalter befinden, bilden den Nachwuchs. Als vor zwei Jahren der Jugendwart verstarb, erstickte auch das zarte Pflänzchen Jugendarbeit im Keim. „Wir bräuchten einen Vater oder eine Mutter, der oder die selbst Kinder hat, die zur Schule gehen“, haben sie im Vorstand schon mal definiert.

Brosch begrüßte schon am frühen Morgen Gäste aus Aschaffenburg, Hanau und Hammelburg. Die Ehefrauen der Mitglieder boten belegte Brötchen, Kaffee und Kuchen an und baten um eine Spende für den Verein.

Die Gruppe trifft sich an jedem zweiten und vierten Sonntag im Monat ab 9 Uhr im Saal des Altenwohnheims Bachstraße im Stadtteil Hausen. Interessierte sind dazu immer willkommen.

Wer sich vorab informieren möchte, kann Günter Brosch anrufen unter Z  06104 41692 oder eine E-Mail schreiben, guenter.brosch[at]gmx[dot]de.