1957 lernten sie sich auf der Kerb in Hainstadt kennen Diamantene Hochzeit von Raimund und Waltraud Komo

Erster Stadtrat Michael Möser gratuliert Waltraud und Rainmund Komo zum 60. Ehejubiläum Foto: m

Obertshausen (m) – Der Name Komo gehört zu Hausen wie die Lederwarenbetriebe. Raimund und Waltraud Komo, geborene Walter, haben jedoch nichts am Hut mit der Babbscherei, sie gehören zu den letzten Landwirten in der Stadt. Und seit Mittwoch vergangener Woche zum kleinen Kreis der Paare, die seit 60 Jahre verheiratet sind. Bis heute leben sie in seinem Elternhaus, der Jubilar erblickte auf dem Hof an der Kurt-Schumacher-Straße das Licht der Welt, sie in Seligenstadt. Kennengelernt haben sie sich im Oktober 1957 auf der Kerb in Hainstadt.

Bei einem Maskenball in ihrer Heimatstadt sind sie sich dann näher gekommen. Die Trauung fand in der Hausener St. Josefskirche statt, wo sie am Samstag ihre diamantene Hochzeit mit einem Gottesdienst feierten. Raimund Komo ist mit dem Leben auf dem Bauernhof groß geworden, liebt die freie Natur. 60 Schweine hielt die Familie in den Stallungen hinter der Friedrich-Fröbel-Schule, früher durfte der Landwirte noch selbst schlachten. Dazu bewirtschaftete der Bauer viele Hektar Ackerland, auch Felder am heutigen Kultur- und Sportzentrum Martinsee, Grund seiner Verwandtschaft in Heusenstamm. Komo säte Getreide und setzte Kartoffeln, bis vor wenigen Jahren erntete er Steckrüben und machte Heu. Seine Leberwurst wird selbst in Amerika geschätzt, erzählt er stolz. „Mit Kartoffeln und Schoten kochen!“, verrät er heute sein Geheimnis. Daneben zeigte er viel Geschick als Maurer. Auch Waltraud Komo arbeitete zunächst in der Baubranche, bereitete den Einbau von Fenstern vor und verpackte Material.

Innerhalb der katholischen Pfarrei Hausen organisierte sie über viele Jahre Wallfahrten nach Banneux in Belgien, nach Marienthal und Walldürn. Der 82- und die 78-Jährige lieben die Volksmusik, fahren gerne Rad und gehen im Thermalbad in Bad Orb schwimmen. Sie verfasst zudem Gedichte und löst Kreuzworträtsel. Wie sie es „so lange miteinander ausgehalten“ haben, berichtet die Jubelbraut offenherzig: „Immer füreinander da sein, über alles reden und verzeihen“, lautet ihr Rezept. Auf dem Hof gab es immer viel Arbeit, „wir mussten alles mühsam zusammenhalten, um über die Runden zu kommen“, blickt sie zurück. „Aber mit einem bisschen Mut und Kraft, Glaube, Hoffnung und Liebe haben wir es geschafft.“ Zum runden Hochzeitstag gratulierten fünf Kinder mit Lebenspartnern, elf Enkel, acht Urenkel und ein Ururenkel. Erster Stadtrat Michael Möser überreichte die Glückwunsch-Schreiben des Hessischen Ministerpräsidenten, des Landrats und der Stadt Obertshausen.