Heimat- und Geschichtsvereins Obertshausen Dieter Mank stellt Shakespeares Werke in Mundart vor

Dieter Mank gab eine amüsante Einführung in die Theaterstücke von William Shakespeare. In hessischer Mundart verdeutlichte er, worum es bei Hamlet, Romeo und Julia und die Zähmung der Widerspenstigen geht. Foto: pro

Obertshausen (pro) – Es ist halt „die scheenste Sprach’ überhaupt“! Darum erzählt Dr. Dieter Mank Stücke von William „Schäksbier“ typisch hessisch auf den Punkt gebracht und in Mundart. Läuft ein Werk allein auf der Bühne drei oder vier Stunden, packt der Obertshausener Schriftsteller gleich mehrere Werke in einen 30-Minuten-Vortrag.

Melitta Matthes, Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins, begrüßte den Autor aus dem Haus Jona im Karl-Mayer-Haus. Das „Schäksbier Speggdagel“ beginnt vor 450 Jahren mit der Geburt des Künstlers am 23. April 1564, „aber mer waas es net so genau“. Gestorben ist er mit 52 Jahren, auch wieder am 23. April. Bis dahin hat er „36 oder 38 Stigger geschriebbe’, zum Lache’ und zum Heule’“.

Sie gehören „zu de’ bedeudensde der Weltliteratur“. Mit seinen Verlegern habe Shakespeare „rumgezaggert“, weiß der Referent. Und dass es „in dene Tragedie’ so viele Leiche“ gibt, lasse noch heute die Theaterkassen klingeln. „Manche’ vermude’, er hat die Stigger net alaans geschribbe“, egal, „die Leut’ komme’ trotzdem“. Da geht’s um König Hamlet, der so einigen „beim Sterbe’ nachgeholfe’“ und der Eufelia auf den „knaggische’ Hinnern geguggt“ hat. Der Herrscher hat „sein eischene’ Bruder“ umgebracht, den König Claudiusm erstochen, während sich andere selbst um die Ecke brachte. „Uff jeden Fall sin’ am Schluss alle dod, Schtüg feddisch“.

„So viel Dodde gibt’s in kaam Tatort“

„So viel Dodde gibt’s in kaam Tatort“, wirbt das Talent. Dann stellt er mit hessischem Schlappmaul „Die Zähmung der Widerspenstigen“ vor. „Da dud e Fraa gesche’ ihr’n Mann rebelliere’“, eine Tochter „dud de’ aale Männer nachlaufe’, die anner’ nimmt aach’n Flodde“. Es ist eine „Verwexlungskomödie, mit allerhand Leut’, die gut druff sin“. Dann stellt Mank noch den „Könisch Lier“ vor, einem „entfernte’ Verwandte’ von Macbeth“, und natürlich Romeo und Julia, „die bis heut’ in de’ Renkinglist de’ erste Platz einnemme’“. Die zwei Familiem können sich seit Generationen „net rieche, manchmal haache se sich sogar dod“.

Das Besondere jener Zeit war wohl, „die verhaache sisch ne elaans, da muss immer e ganze Menge Fußvolk mit druff gehe“. So war auch „Kleopatra en haaße Fescher“, was ja bekannt sei „aus dem Film mit de’ Lisbeth Taylor: „De’ Schäksbier produziert halt a Leisch’ nach de’ annern“. Jetzt wüssten Theaterbesucher schon mal, worum’s in den Werken eigentlich geht. Wobei, wirklich wichtig sei doch nur die Antwort auf die Frage, „wo gemer nach’m Theater aan dringe?“

Dieter Mank wurde 1950 in Sachsenhausen geboren, hat Literaturwissenschaft und Philosophie studiert. Er war Volontär und Redakteur bei der Frankfurter Neuen Presse, bevor er sich selbstständig machte. Heute verfasst er Firmenporträts und Biographien, so über Karl May, von dem er ein „ganz großer Fan“ sei.