Seit 20 Jahren macht das Team der Agentur „Farbenfroh“ Kinder glücklich Ein echtes Einhorn

Das Team der Agentur: Sabine Baum (von links), Jula Hennig und Bozana Zeravica. Foto: p

Obertshausen (eps) – „Jula Hennig muss nicht lange überlegen, wenn sie an die kreativsten und verrücktesten Wünsche ihrer Kunden denkt. Da sei in 20 Jahren so einiges zusammengekommen, verrät die Geschäftsführerin von Farbenfroh. „Einmal wollte jemand ein echtes’ Einhorn“, erinnert sich die 40-Jährige. Das sei allerdings nicht zustande gekommen. „Da geht es auch um Tierschutz und viele weitere Punkte, und irgendwann sind auch unsere Grenzen erreicht.“

Das passt in die Philosophie der Agentur, die „mit der Zeit und den Aufträgen gewachsen ist“, sagt sie. Bei Farbenfroh nehme man nicht einfach jeden Auftrag an, sondern man gehe sehr individuell auf den Kunden ein. Denn der ist ja bekanntlich König. „Die Anforderungen haben sich in den vergangenen Jahren auch etwas gewandelt“, erläutert Sabine Baum, die seit 18 Jahren bei Farbenfroh ist. „Wir sind alle sehr zusammengewachsen und ein sehr eingespieltes Team.“

Und das ist breit aufgestellt. Vom Kinderschminken über Animationen, Hüpfburgen, Luftballonstände und natürlich das Kinderschminken - bei Farbenfroh ist alles dabei, was das Kinderherz begehrt. Mit dem farbigen Gestalten von Gesichtern fing alles an. „So kam ich auch auf die Idee mit dem Namen“, verrät Jula Hennig. „Und da gefühlt überall ein Kindergarten schon Villa Kunterbunt hieß, war der Name schon mal raus.“

Es ist nicht einfach nur ein Name. „Man lebt farbenfroh“, sagt Bozana Zeravica, die nach einer Zeit als freie Mitarbeiterin auch zum Büroteam gehört. Dass die Agentur mal so groß wird - mittlerweile gehören drei Festangestellte, zwei Auszubildende und ein Pool von 15 freien Mitarbeitern dazu - habe Jula Hennig zwar gehofft, jedoch nicht ahnen können. 1999 gründet sie die Agentur. Da arbeitete sie als Kinderbetreuerin in internationalen Clubhotels. Die Idee? Das kann auch im Rhein-Main-Gebiet funktionieren.

Und das tut es - mittlerweile in ganz Deutschland. „Wir haben deutlich mehr Aufträge, als es Tage im Kalender gibt“, sagt Jula Hennig stolz. Und Baum ergänzt, dass sie sich in den vergangenen Jahren „ein echtes Netzwerk“ aufgebaut haben. Das brauche man auch. „Wenn man mal eben an 20 Filialen eines Kunden zeitgleich etwas organisieren muss, ist es wichtig, Kontakte zu haben.“ Die waren auch beim wohl größten Auftrag der Unternehmensgeschichte vonnöten. Für Tchibo sollte an 250 Standorten zeitgleich ein Halloween-Schminken stattfinden. „Da wir viele Studenten als freie Mitarbeiter haben, sind viele ehemalige Teammitglieder auf uns zugekommen und haben Freunde vermittelt.“

Das familiäre wird bei Farbenfroh groß geschrieben. „Wir treffen uns regelmäßig mit unseren Mitarbeitern, sitzen oft zusammen - es muss einfach passen“, sagt Jula Hennig. Und Sabine Baum ergänzt, dass „sie einfach sehr gutes Gespür dafür habe, wer zu uns passt“. Sie betont: „Das ist das Schöne bei Jula, dass sich jeder frei entfalten kann.“ Hennig merkt an, dass sie „nie wirklich aktive Kundenakquise betreiben musste“. Das habe einen einfachen Grund: „Wir arbeiten viel mit Bestandskunden zusammen. Mit einigen Einkaufscentern, Möbelhäusern besteht seit fast 20 Jahren Kontakt.“ Und gute Arbeit spreche sich rum. „Mein erster Auftrag ist über Mundpropaganda entstanden, und das ist auch heute noch so“, sagt die Geschäftsführerin und lacht.

Für Veranstaltungen und Werbeaktionen, die nicht mit dem Nachwuchs in Verbindung gebracht werden, haben sie vor einigen Jahren die Firma „Farbenfroh promotions“ gegründet. Doch diese wird nicht beworben, hat nicht einmal eine eigene Homepage im Internet. „Das ist ein Zusatz, den wir unseren Stammkunden anbieten, wenn zusätzlich zu den Kinderaktionen eine Promotion stattfinden soll“, sagt Hennig. Viele der freien Mitarbeiter seien von Interessierten angesprochen worden, ob sie nicht auch mal Flyer verteilen oder ein Glücksrad für Erwachsene bei einzelnen Aktionen wollen. „Deshalb haben wir uns gedacht, wir nehmen dieses Angebot mit auf, belassen den Fokus aber auf der Arbeit mit Kindern.“