Pfarrer Norbert Hofmann hält Stationsandachten im Haus Jona „Es ist einfach intensiver“

Pfarrer Norbert Hofmann hat Spaß an den Stationsandachten im Altenpflegeheim Haus Jona in der Vogelsbergstraße 17 in Obertshausen. Foto: Gepperth

Obertshausen – Der Glauben ist für viele Menschen ein wichtiger Halt – gerade zu Pandemiezeiten. Damit ältere Menschen weiterhin in den Genuss einer kleinen Andacht kommen, bietet Pfarrer Norbert Hofmann nun sogenannte Stationsandachten im Altenpflegeheim Haus Jona in der Vogelsbergstraße 17 in Obertshausen an.

Jedes Mal ist eine andere Station dran, auf der Hofmann einen kurzen, spirituellen Impuls für die Anwohner geben kann. Auch, wenn die Teilnehmerzahl womöglich geringer ist als bei den vor der Pandemie praktizierten Andachten, ist der Geistliche begeistert von dieser Möglichkeit: „Es ist einfach intensiver“, findet er. „Man hat noch mehr die Möglichkeit, auf die Menschen zu reagieren und mit ihnen zu interagieren.“

Generell mache für ihn die Zahl der Teilnehmer keinen großen Unterschied. Vielmehr begeistere es ihn, wie gut die Menschen das Angebot annehmen. „Im Grunde werde ich dadurch beschenkt, wenn die Leute sich freuen“, fasst Pfarrer Hofmann seine Erfahrungen zusammen.

Dass den Bewohnern diese Möglichkeit der Religionsausübung gefällt, bestätigt auch Kristina Braun, die Einrichtungsleiterin im Haus Jona. „Wir bekommen immer sehr positives Feedback von unseren Bewohnern“, berichtet sie. Nachdem die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie vor kurzer Zeit gelockert wurden, sei der Wunsch nach Andachten wieder größer geworden, sagt Braun. „Daher hatten wir bei der Gemeinde angefragt, ob man die Andachten vielleicht in den Wohnbereichen abhalten könnte.“ Daher sei sie sehr froh gewesen, dass Pfarrer Hofmann nicht gezögert habe und direkt für diesen Vorschlag zu begeistern war, sagt Kristina Braun.

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Vor jeder Andacht lässt sich der Geistliche vor Ort testen und besucht anschließend die Tagespflege und eine der insgesamt vier Stationen. Dabei hält er eine kleine Predigt, singt mit den Bewohnern und spricht Gebete. „Wer den Text kennt, kann gerne mitmachen“, sagt der Pfarrer mit einer Euphorie, die er auch auf die Gläubigen zu übertragen versucht.

Dieses Mal beschäftigte er sich mit Johannes dem Täufer, da er an jenem Tag Namenstag hatte. „Heißt hier jemand Johannes, Hans oder Johanna“, fragte er gleich zu Beginn in die Runde. Anschließend gab Norbert Hofmann, neben einigen Lobpreisungen, einen kurzen Abriss über das Leben und Wirken des Mannes, der Jesus Christus taufte und später hingerichtet wurde. Zum Abschied überreichte er nicht nur jedem Gläubigen den Segen, sondern auch noch ein Bild eben jener biblischen Figur. „Damit haben Sie mir wirklich eine Freude gemacht“, sagte eine der Bewohnerinnen abschließend und strahlte sichtlich als ihr das Bild überreicht wurde.

VON JAN MAX GEPPERTH