Gemeinsames Konzert des Chors 84 Obertshausen mit dem Männerquartett Odessa „Was sie eint, sind die hauchzarten, verspielten und zerbrechlichen Töne“

Der gemeinsame Auftritt des Chor 84 Obertshausen mit dem Männerquartett Odessa aus der Ukraine war in St. Josef ein Konzert der besonderen Art. Foto: p

Obertshausen (m) – So verbindet sie eine unsichtbare, aber klangliche Nähe, auch wenn die ukrainische Volksseele nicht im Repertoire des Chors ’84 vertreten ist. Dafür umso mehr in den Werken, mit denen das Quartett Odessa in der vergangenen Woche auf Einladung der Sängerlust-Abteilung St. Josef erfüllte.

Die vier Männer aus dem zerrissenen Land ließen ihre Zuhörer im voll besetzten Gotteshaus am Donnerstagabend aber auch vor ihrer Stimmgewalt erstarren. Dieses Stilmittel bestimmt viele ihrer Volkslieder. Hausens Chorleiter Martin Trageser stellte die Werke der Gäste vor. Sie handeln von einem Mädchen, das an einen älteren Mann verheiratet werden soll und sie zeichnen die Schönheit der Natur in der Heimat der Gäste. Im ersten Teil interpretierte das Odessa-Quartett Gebete aus der christlichen Liturgie. Die Gäste präsentierten ein eigenes Halleluja, das Hochgebet und das Vater unser, die gleichsam Eckpfeiler im orthodoxen Gottesdienst sind.

Die Werke zogen einen enormen Spannungsbogen. Die Odessa-Sänger bezeugten ihren Glauben auch mit einer Seligpreisung Mariens, einem Sündenbekenntnis sowie Lobliedern auf den Herrn. Chorleiter Trageser brachte mit dem Chor ’84 Romantisches von Brahms zu Gehör, ein amerikanisches Spiritual, Hoffnung verbreitende Zeilen, die Beerdigungen begleiten. Ein großartiges Klanerlebnis bietet die fantastische Beschreibung des Shenandoah Rivers. Wer aufmerksam lausche, regte Trageser an, der könne die Wellen des Flusses in Nordamerika rauschen hören.

Das musikverwöhnte Obertshausener Publikum nahm den Termin dankend als Atempause in Alltag und Hitze an. Sein Applaus möge die Organisatoren motivieren, mehr solcher Veranstaltungen anzustrengen.