Die Familie verließ ihre Heimat, als die Situation für die Deutschen immer gefährlicher wurde und bevor die Vertreibung begann. Die Völkls strandeten im Kreis Weiden in der Oberpfalz, wo sie eine erste neue Bleibe fanden. Auch ihren späteren Ehemann hatte es dorthin verschlagen. Josef Schill stammte aus der Gegend um Plan im Egerland, das Paar heiratete 1949 und folgte seinen Eltern nach Hausen. Der Bau eines Eigenheims an der Sudetenstraße war nur in Verbindung mit einer Nebenerwerbs-Landwirtschaft möglich. Die Schills bestellten Felder, hielten Ziegen und Hühner und hegten einen großen Garten am Haus.
Sie holten ihre Eltern und weitere Angehörige beider Familien nach, stellten ihnen Zimmer in dem Gebäude zur Verfügung, bis sie eigene Wohnungen fanden. Die Jubilarin arbeitete zunächst in Privathaushalten und erhielt später eine Stelle bei Lederwaren Picard. Der Ehemann war bei Hoechst in Offenbach tätig, er starb 1995.
Elsa Schill kocht und backt zu Feiertagen gerne für die ganze Großfamilie. Sie hält ihre Erinnerungen an die alte Heimat wach und liebt ihre neue. Erst vor Kurzem besuchte sie ihren Geburtsort, von dem wegen seiner Lage am damaligen „eisernen Vorhang“ nur wenige Grundmauern geblieben sind.