Eichendorff-Schüler bewerten das Verhalten von Verkehrsteilnehmern Eltern-Taxis im Visier

„Danke“ oder „Schade“: Schülerinnen und Schüler der Josph-von-Eichendorff-Schule verteilten Kärtchen fürs Verkehrsverhalten. Foto: m

Obertshausen – Tatkräftige Unterstützung erfahren Stadt- und Landespolizei nun vor der Joseph-von-Eichendorff-Schule. Drittklässler haben sich gelbe Warnwesten übergestreift und dann vor allem die Eltern-Taxis ins Visier genommen. Knollen gibt’s diesmal von keinem der Ordnungshüter. Aber Kärtchen von den Kindern mit einem großen „Danke“ oder einem enttäuschten „Schade“ neben bunten Bildern.

Den Sohnemann auf der Straßenseite aussteigen lassen? – „Schade“, finden die jungen Obertshausener Gelbwesten und überreichen das entsprechende Papier. Einer der erwachsenen „Kollegen“ weist den Papa am Lenker freundlich auf die Gefahren hin, wenn der Sprössling so den Wagen verlässt. Die meisten der Ertappten reagieren verständnisvoll, haben eine Ausrede auf den Lippen, geloben aber Besserung und verabschieden sich hastig.

Halten in der zweiten Reihe? – Auch „Schade“, denn das ist riskant für alle Verkehrsteilnehmer, erinnert einer der Polizisten durchs geöffnete Seitenfenster. Oder sich kurz auf einen der Parkplätze stellen, die für die Lehrkräfte reserviert sind, um den Nachwuchs zu verabschieden? – Noch ein „Schade“: Weil es so zu waghalsigen Rangiermanövern kommt.

Die Acht- und Neunjährigen können aber auch viele „Danke“-Kärtchen verteilen. Zum Beispiel an die Mutter, die ihren Abc-Schützen mit dem Fahrrad begleitet, am Zebrastreifen ein kurzes „Tschüss, viel Spaß!“ hinterherschickt. Oder an eine andere Mutter, die mit ihrer Tochter zu Fuß eintrifft: vorbildlich. Lob spenden die kleinen und großen Beobachter zudem Autofahrern, die sich vor der Grundschule umsichtig bewegen, geduldig vor dem Fußgänger-Überweg abwarten.

„Wir machen das immer einige Wochen nach den Sommerferien“, informiert Schulleiterin Alexandra Hahn über das Projekt. Mädchen und Jungen der Jahrgangsstufe drei stehen am Straßenrand und verteilen Hinweiszettel, die Erstklässler ausgemalt haben. Ein großes Dankeschön der Pädagogen geht an die Stadt, die vier Kräfte vom Ordnungsamt an die Schulstraße entsandt und die Polizei von der Dienststelle in Heusenstamm gewonnen hatte, die mit zwei Beamten vor Ort ist.

Die Aktion diene einem weiteren Ziel, erläutert die Rektorin. Die Kinder sollen Kontakt und Vertrauen zu den Uniformierten herstellen und sich nicht scheuen, die Helfer mit Fragen oder im Notfall anzusprechen. Zumindest die Drittklässler, die von den Polizisten auf Gefahrenpunkte hingewiesen werden, hindert nun eine Hemmschwelle weniger.
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