Lichterfest lädt ein zum entspannten Bummel „Endlich wieder mal ‘was los“

Beim Fotoshooting zeigte sich Hündin Fili dem Fotografen von ihrer Schokoladenseite.

Obertshausen – Elegant reckt Fili ihr Köpfchen in die Höhe, genau so, wie es der Fotograf gerne hätte. Sein Objektiv hat die gertenschlanke Dame mit dem schwarz-weiß gefleckten Fell im Visier. Ihrem Frauchen gibt Fili, ohne sich lange auffordern zu lassen, das Pfötchen. Das Hunde-Foto-shooting war eine der Attraktionen beim Lichterfest rund um den Freizeitpark.

Maureen Neumann hat sich mit ihrer Tierphysiopraxis Oscanis sofort der Lichterfest-Aktion angeschlossen, die ihre Nachbarn vor Corona schon mehrere Jahre erfolgreich durchgeführt hatten: Kerzenschein aus Gläsern und Tüten führt zu den festlich dekorierten und hell erleuchteten Schaufenstern rund um die Beethovenstraße.

Initiatorin Beate Schäfer verinnerlicht das Konzept schon seit Herbstbeginn. Ihr Blumenladen fließt als großes Gesamtkunstwerk von Innen hinaus auf den Platz vor dem Geschäft, wo Pflanzeninseln und der kreativ ausgestattete hölzernen Bauwagen die Blicke auf sich ziehen. Im Keller erwartet die Besucher eine adventliche Ausstellung. Beate Schäfer kann die spontanen Aufträge kaum mehr wahrnehmen - zumindest nicht vor Weihnachten, sie ist ausgebucht.

Das Fest in nasskalter Dunkelheit allein lässt nicht in die Kassen klingeln, da sind sich die Einzelhändlerinnen und Dienstleister einig. „Es geht darum, meinen Kunden und Kundinnen Dankeschön zu sagen“, betont die Blumenfrau.

Die Lichteraktion bietet einen Anlass zum Spaziergang durch die laut Schäfer „einzige Einkaufsstraße in Obertshausen“. Dabei seien es auch die Fachärzte, denen die dortigen Einzelhändler an normalen Tagen viel Publikum zu verdanken hätten, die Leute kämen auch aus Rodgau, Seligenstadt oder Frankfurt. Vielleicht liege es auch daran, dass es in dem Viertel ein nur sehr geringes Geschäftssterben gebe.

„Endlich wieder mal ‘was los!“, freut sich Nachbarin Sylvia Vidad von der Modelust im P3. Dabei war sie mit ihrem Team auch während der Lockdowns permanent beschäftigt. Sie hat täglich aktuelle Mode fotografiert und in den sozialen Medien im Internet präsentiert. Der Erfolg war enorm: Frauen wie Männer haben die Boutique regelrecht überrannt, täglich tütenweise bestellte Kleidung abgeholt. „Wenn du nichts macht, hast du schon verloren“, weiß die findige Unternehmerin.

Bis auf die Straße standen die Kunden vorm Raumausstatter Braun und dem Uhren- und Schmuck-Fachgeschäft Thurner.

Der Büchertreff war wieder kultureller Treffpunkt, Leckereien genossen Gäste auch in den Kuka-Cafes. Selbst in der Kälte geht Eis: Pflaume-Zimt, Spekulatius, Lebkuchen und Mandel-Pistazie sind die Wintersorten, dazu hausgemachte Plätzchen und Obst-Schoko-Spieße.
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