„Sie arbeitete immer mit Papier, nun erhielt sie viel davon mit Glückwünschen drauf“ Erika Schulz feiert ihren 90. Geburtstag

Zum Festtag gratulierten ein Sohn mit Schwiegertochter, Stadträtin Hildegard Knorr überreichte die Glückwünsche des Hessischen Ministerpräsidenten, des Kreises Offenbach und der Stadt Obertshausen. Foto: m

Obertshausen (m) – Erika Schulz, geborene Hesse, feierte am Freitag, den 13., ihren 90. Geburtstag. Sie erblickte in Schwerin das Licht der Welt, wuchs mit einem älteren Bruder und einer jüngeren Schwester auf und erlernte während des Krieges den Beruf der kaufmännischen Angestellten in einem Bürofachbetrieb.

Die Jubilarin arbeitete in Laden, Buchbinderei, Setzerei und Papierschneiderei.

Ihren späteren Ehemann begegnete sie nach dessen Rückkehr aus dem Krieg in der gemeinsamen Heimatstadt. Er verließ die DDR und zog zu einem Freund nach Frankfurt am Main, sie folgte ihm 1950. Ein Jahr später heiratete sie den Ingenieur in Höchst im Bolongaropalast. Fünf Jahre wohnte das Paar auch in diesem Stadtteil, bevor die Familie eine Wohnung im Nordend erhielt, wo Erika Schulz rund 50 Jahre blieb.

Sie arbeitete bei verschiedenen Firmen erneut in der Papierbranche, war in der Firma Braas in Oberursel in der Lieferschein-Abteilung tätig.

2013 verstarb der Ehemann. Im Juni 2018 zog sie ins Haus Jona nach Obertshausen, wo die Familie ihres Sohnes lebt. 50 Jahre trieb sie Gymnastik und spielte Petanque auf dem Campingplatz in Neu-Isenburg, wo sich die Familie im Sommer aufhielt. Die Jubilarin reiste mit dem Wohnwagen und per Motorrad durch ganz Europa: „Ich bin alles gefahren, Käfer, Isetta, Opel Rekord und eine DKW 125“, ihr Mann saß dabei auf dem Sozius. Im Haus Jona spielt sie jeden Mittwoch „Mensch, ärgere dich nicht“, geht den Pflegerinnen zur Hand, faltet 600 Lätzchen und legt Wäsche zusammen.