Lederbaron Matthias I. besucht die närrische Fastnachtssause der Senioren Faschingsfete der Seniorenhilfe Obertshausen im Bürgerhaus

So einschläfernd, wie Heinz Jürgen Grab als Schlafmütze verkleidet umherzieht, war die Faschingssause der Seniorenhilfe Obertshausen absolut nicht. Ein buntes Programm hielt einige Höhepunkte, wie den Besuch des Lederbarons Matthias I. bereit. Foto: m

Obertshausen (m) – „Ich mach’ heut’ nix“, entschied Marlene Gerhold, „gar nix.“ Was eine echte Falschmeldung war. Das Vorstandsmitglied hielt nämlich eine Büttenrede – mit diesem Titel. Lederbaron Matthias I. hatte denselben Gedanken, seine Comtesse Jutta I. lag nämlich krank im Bett. „Nix“ war dem Regenten jedoch zu wenig, so besuchte er Fastnachtsfete der Seniorenhilfe Obertshausen (SHO) im Kleinkunstsaal mit Juttas Vorgängerin Claudia I. und Florentina Kniel, Solo-Tänzerin aus den Reihen der „Elf Babbscher“.

Die närrische Schar wusste es zu würdigen. Fastnachtsverrückt zeigte sich auch SHO-Vorsitzende Hildegard Ott, sie schmetterte im Duett mit Stadträtin Hildegard Knorr als „Hilde-Sisters“ Schlager ihrer Jugend, von „Hello, Mary Lou“ bis zum „Puppenspieler von Mexiko“. Heinz-Jürgen Grab war das alles zu unruhig.

Der Vorsitzende der Kolpingfamilie Obertshausen gähnte, „ich könnt’ schon wieder schlafe’“. Höchstens „ein süßes Tazmariechen“ wäre in der Lage, die Lebensgeister der „Schlafmütze“ wecken.

Oder das Publikum: „Ob Rom, Caravaca oder goldiges Mainz, auf der Welt, da gibt es nur eins: Ich bin Obertshäuser und aus gutem Holz, hier bin ich zu Hause, darauf bin ich stolz.“ Rund 80 Stimmen bekundeten so ihre Liebe zum Heimatort. Die Seniorenhilfe sorge dafür, dass sich ältere Mitbürger in Obertshausen daheim fühlen. So erklang es vereint zur Melodie „Am Rosenmontag bin ich geboren“.

Der zweite Vorsitzender Gerhard Abt befand sich hingegen gerade im „dritten Frühling“, suchte sich eine Freundin - „aber was mach ich mit meiner Frau?“. Er legte sich Turnschuhe zu, ein schlabberiges Hemd und hörte Hip-hop und hr3 statt hr4 im Radio, schilderte detailreich, was er sich beim Anprobieren einer engen Hose so alles einklemmte. Auch seine Abenteuer auf dem Skateboard malte er mit farbigen Worten aus. Mit Stimme und Gesten schuf er spektakuläre Bilder in die Köpfe seiner Zuhörer, am Ende hat er stets „auf meinem Ärschle g’sesse“, schloss der Schwabe jede Strophe. Helfer servierten Kreppel und Kaffee, Ralf Ott den guten Ton.