Europafest in Obertshausen findet zum 32. Mal statt / Fortsetzung auf Seite 6 Das Fest der Kulturen wartet mit neuen Gruppierungen auf

Die griechischen Schüler von Megas Alexandros tanzen durch die vollbesetzten Reihen. Foto: m

Obertshausen (m) - Generationswechsel bei den bunten Begegnungen vorm Bürgerhaus: Die 32. Ausgabe des Europafestes des Kreises Offenbach und des Freundschaftsfests der Stadt Obertshausen offenbarte am Sonntag Bewegung in der Kulturlandschaft. Das Stammpublikum vermisste Vereine der ersten Stunden auf Bühne und Budenstraße, neue Gruppierungen bereicherten das Treffen.

Die agile Flüchtlingshilfe präsentierte sich wieder Jahren mit Leckereien aus dem Orient. Nun waren gleich zwei Auftritte vorgesehen. Die afghanische Tanzgruppe aus Obertshausen sagte kurzfristig ab, die Formation Grenzenlos unter Leitung von Moazzen Sadegh aus Dreieich wäre angesichts eines Regenschauers beinahe ins Wasser gefallen.

Bewunderung und Lob von Moderatorin Semra Kanisicak und vom wetterfesten Publikum waren verdient, besonders für den syrischen Sänger Fadl Martini. So gelang es einmal mehr Geflüchteten, sich in altbewährte Veranstaltungen und somit in die Gesellschaft zu integrieren. Das gelingt nicht zuletzt durch das unermüdliche Engagement der vielen unermüdlichen Helfer, die beim Malteser Hilfsdienst professionelle Ansprechpartner finden.

Sie betreuen in Obertshausen viele Familien. Die Angehörigen durften nachkommen, weil vor allem geflohene Väter als Flüchtlinge anerkannt wurden.

Dennoch fehlten dem farbenfrohen Fest die schnellen Schritte und gestickten Kleider der Portugiesen. Und ihr Stockfisch vom qualmenden Grill! Selbst dem Türkisch-deutschen Kultur- und Freundschaftsverein gelang es nicht, seine prämierten Mozaik-Mädchen auf die Bühne zu bringen. Die Aleviten waren wenigstens mit kulinarischen Genüssen dabei.

Dafür gab’s diesmal wieder deutsche Folklore: Eine Volkstanzgruppe aus einem 650-Seelen-Dorf nahe der Partnerstadt Meiningen drehte sich mit Dreispitz und Gehrock, in Hauben und mit „Teebeutel“-Taschen zu Rennsteig-Lied, „Graf Luxemburg“ und „Jäger-Neuner“. Ihre Sprecherin stellte die traditionsreiche Kleidung der Paare bis zur Unterwäsche vor.

Ganz in schwarz, mit einer roten Schärpe, so bevölkern fast 40 Mädchen und Jungen vom Kulturvereins Megas Alexandros die Szene. Den griechischen Eltern gelingt es noch, Sprösslinge aller Altersklassen für die alten Bräuche zu gewinnen. Sie eroberten die Herzen der Zuschauer mit Sirtaki und tanzten mit Zuschauern durch die Tischreihen.

Der Callere des Square-Dance-Clubs Witches & Wizzards aus Rodgau verpackte die Tanzanweisungen in seinen Gesang. Die Mädchen vom spanischen Elternverein warben mit Rumbas und Sevillanas für das große Waldfest in 14 Tagen.

Mit Faltblättern und umfassenden Schriften informierten Kreis- und Stadt-Ausländerbeirat und Europa-Union.