Er trägt den Titel Gaudete, erläuterte Gastgeber Pfarrer Norbert Hofmann, „Freude aus dem Herzen“. Diese Freude soll das Leben bestimmen und einstimmen auf das zweithöchste Fest der christlichen Welt. Dem Verein, der ihm Bürgerhaus beheimatet ist, eilt ein hervorragender Ruf voraus. Anders ist es nicht zu erklären, dass die große Basilika an der Bahnhofstraße trotz Weihnachtsmarkt nur wenige hundert Meter weiter komplett besetzt war.
Der Frauenchor Canto Felice zog mit seiner Leiterin Pavlina Georgiev schon singend durch den Mittelgang ein. Das starke Ensemble spiegelt das Temperament seiner Leiterin, gefiel aber auch mit anspruchsvollen, bekannten und adventlichen Gesängen. Mit „Maria durch ein Dornwald ging“ und „Christrose“ bewiesen die Damen Talent und Probenfleiß.
Konzentration bewiesen sie, „Durch die stille Nacht“ erklang und „Love Can Build A Bridge“. Besonders aber lieben die Sängerinnen den Spiritual-Stil, der „Let My Light Shine Bright“ ausmachte. Mehr Werke dieses Genres hat der Jazz-, Rock- und Pop-Chor „Blue Notes“ im Repertoire, wenngleich die Gruppe um Marcus Rüdel auch besinnliche und balladeske Weisen beherrscht.
Die „blauen Noten“ interpretierten den Schmusesong aus Jugendtagen, „Can You Feel The Love Tonight“ von Elton John, vermitteln überzeugend Cohens Hallelujah wie „Conquest Of Paradise“ und „Skyfall“, den Adele für James Bond gesungen hat. Mit einer Stimmgewalt, die unter die Haut geht, forderte der Männerchor „Harre des Herrn“ und „O Heiland, reiß die Himmel auf“, stimmte feierlich stimmende Adventslieder an und eben die beeindruckende „Tochter Zion“.
Als besonders eindrucksvollen Applaus hatte der Pfarrer eingangs die Zuhörer gebeten, gemeinsam „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ zu singen. So wurde aus dem Konzert im Advent ein eindrucksvolles Bekenntnis – auch zum Chorgesang, wie ihn die Formationen der Sängerlust pflegen.