Leder-Baron und Comtesse bilden für Kampagne eine Koalition Frank I. und Claudia I. sind die Babbscher-Regenten

Babbscher-Chef Andreas Murmann stellte die neuen Obertshausener Regenten vor: Frank Jäger und Claudia Wiederspahn führen die närrischen Scharen als Leder-Baron und Comtesse an. Foto: Prochnow

Obertshausen (m) – Die Elf haben zwar nur zwei Regenten, nahmen es am Samstag aber mit den „Drei Heiligen Königen“ auf: Den Feiertag wählte der Karnevalsverein „Die Elf Babbscher“ für die Inthronisierung seiner Regenten im Biergarten der Waldschänke. Die bestätigten mit „Helau!“, dass sie bereit sind, die Narren durch die Kampagne zu führen, zu tanzen, zu singen, zu reimen und Spaß zu machen.

Leder-Baron ist Frank I., Venus liebender Gesandter des blauen Waschplaneten, Herr der verlorenen Schraubschlüssel, Ölbaron und Zapfmeister aller lebenswichtigen Treibstoffe, Anwendungstechniker für Fuß-, Tennis- und Maskenbälle. Die Babbscher-Comtesse heißt Claudia I., Conservata des guten Tons von Holz und Stimme, Conjuncta des geschwungenen Beins als präsidiale Herzogin des närrischen Vereins, die von den Häuser Gretchen sowie Custodia von Haus und Hof.

Frank Jäger besuchte Friedrich-Fröbel-, Wald- und Hermann-Hesse-Schule und startete im Mühlheimer Autohaus Winter eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker. 1998 wechselte er in den elterlichen Betrieb, wo er auch den Meisterbrief ablegte. Faschingsbegeistert war er schon immer, hat mit Brüdern und Freunden Autowracks für den Lämmerspieler Zug zusammengeschraubt. Heute verwandelt er mit den Babbschern, zu denen er seit vier Jahren zählt, einen alten Heuwagen in ein Papamobil für die Tollitäten. Wenn ihm dann doch Zeit bleibt, kickt er für die Soma beim TV Hausen. Mit dem Tennisclub Mühlheim hat der 39-Jährige gerade Erfolge in seiner ersten Medenrunde eingefahren. Seit närrischen elf Jahren ist der Baron mit seiner Frau Judith verheiratet.

Auch Claudia Wiederspahn hat schon im TV-Trikot und in Jügesheim gekickt. Ihr Schulweg führte sie von der Hausener Fröbel- über die Geschwister-Scholl- und die Rudolf-Koch-Schule in Offenbach zum Abitur. In Frankfurt wurde sie Kauffrau in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft, erweiterte 2006 zur Immobilienfachwirtin. Heute ist die 35-jährige Teamleiterin in einer Gebäudeverwaltung in Rödermark.

Am Fastnachtssamstag  geboren

Selbst lebt sie im Stadtteil Obertshausen unter dem Dach eines ehemaligen Babbscher-Betriebs. Ihr Urgroßvater war ein echter Portefeuiller in der Fastnachtshochburg Gießem. Der Weg in die Narretei war vorgezeichnet: Die Herrscherin ist an einem Fastnachtssamstag in Offenbach geboren, mit sieben feierte sie bei der Kindersitzung der Katholischen Jugend Hausen ihren ersten Auftritt als Braut in der „Vogelhochzeit“. Später diente sie als Oberministrantin und Gruppenleiterin bei den Hausener Minis. Beim Blasorchester der TGS Hausen hat sie das Klarinettenspiel erlernt. Jetzt ist sie Teil der „Endlisch Musigg“ bei Viktoria 08 Ober-Roden, in der Band Spontan der Pfarrei Hausen singt sie, der Baron übernimmt die Gitarrenbegleitung. Claudia fand „Fastnacht schon immer gut“. So hat sie bei der Kirchenchor-Sitzung mit den „Häuser Gretchen“ getanzt und steht jetzt der Abteilung Tanzsport beim Karnevalverein vor.

Zum Motto „Ein neues Rathaus, das wär’ fein, doch schöner ist die Burg im Hain“ folgen beide dem Rat des Babbscher-Vorsitzenden Andreas Murmann: „Seid Babbscher mit ganzem Herzen!“ Daran erinnern auch die Insignien, die sie von ihren Vorgängern, Chris I. und Eva Lotta I., in Empfang nahmen, den „Michel“ auf der Babb-Flasche, Narrenhammer und die Ahle zum „Sticheln der Obrigkeit“. Vereidigt wurden auch Eva Jakob als Zugmarschallin und die Garde der Regenten. Vom jüngsten Gardisten erhielt die Comtesse einen Strauß – ein Kuscheltier in Gestalt eines Vogelstrauß’. Frank und Claudia warben, dass sie „schneller als in Berlin eine starke Koalition“ gebildet haben, um die Stadt zu regieren. Sie versprachen, „nur gute Laune, Heiterkeit und Spaß“ zu verbreiten.